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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
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29 Grenze; von dieser Zeit an wurden die in Pannonien liegenden Legionen ganz besonders berücksichtigt, und sie fühlten ihre Bedeutung, welche oft die Geschicke des römischen Reiches entschied. Nach der Ermordung des Commodns proclamirten die pannonischen Legionen ihren Anführer Septimius Severus zum Kaiser, der dann in Rom eine Dynastie gründete. Seitdem mußte man hauptsächlich an der Donau das römische Reich gegen das Eindringen der Barbaren vertheidigen, denn jene großartige Völkerbewegung, welche wir mit dem Namen der Völkerwanderung zu bezeichnen pflegen, das Vordringen der Barbaren des Ostens und Nordens gegen den civilisirten Süden und Westen begann schon zu jener Zeit sich zu äußern. Dreinudvierzig Jahre später war es wieder das Heer, das in der Gegend von Syrininm lag, welches den thracifchen Maximin als Kaiser ausrief. Seiue Herrschaft war von kurzer Dauer. In derselben Zeit, in welcher die germanischen Völker in Europa, die sasauidischeu Perser in Asien ihre Einfälle in das römische Reich stets erneuerten, wechselten die Kaiser fortwährend. In jeder Provinz erhob sich ein Gegenkaiser, aber jeder forderte das ganze Reich für sich, dessen Zusammenhang noch so fest war, daß eine Provinzial-Unabhäugigkeit und Erlangung einer selbständigen Krone keinem der Thron- prätendenten einfiel. Zwanzig Jahre lang dauerte diese Zeit der Zerrüttung und der Schmach, während welcher die germanischen Stämme bald mit Waffengewalt, bald mit friedlicher Einwanderung in die Grenzprovinzen eindrangen. Damals schlug der iu Pannonien gebürtige Kaiser Claudius die Gotheu, nach seinem in Syrminm erfolgten Tode wurde wieder ein Pannonier, Anrelian, durch das pannouifche Heer zum Kaiser ausgerufen. Er stellte die Autorität Roms im Osten und Westen wieder her, doch zog er vorsichtig die römischen Eolonien und Legionen aus Dacieu nach Mösien und überließ die Provinz den eindringenden Gothen. Nach dem Tode Anrelians und der kurzen Regierung des Tacitns erhielt wieder ein Pannonier den Kaiserthron, Probus, der die ersten Reben in unserem Vaterlande in der Nähe von Syrminm, seinem Geburtsorte, Pflanzte und die Sümpfe durch seine Truppen ableiten ließ. Sie fanden diese Arbeit erniedrigend, empörten sich und ermordeten den Kaiser. Probus siedelte die Gotheu in Unterpauuouieu au, seit seiner Zeit pflegten die Kaiser ihre Prätorianergarde aus Barbarensöldnern zu bilden. Da Magneutius als Gegenkaiser gegen Eonstantius, den Sohn Eonstantin des Großen auftrat und die Legionen des ganzen Osten seiner Fahne folgten, während die Heere des Westen Eonstantius treu blieben, wurde die Entscheidungsschlacht bei Mursa, dem heutigen Essegg, 351 n. Chr., geschlagen. Hier verblutete die Blüte der römischen Heere, Eonstantius siegte im Kampfe, doch die römische Wehrkraft war gebrochen und konnte nur schwer dem Andrang der germanischen Stämme widerstehen, mit denen sich schon slavische Völker vermischten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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