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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Page - 134 -
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Page - 134 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

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134 angenomnien und der Vertrag bestätigt (6. December 1491). Der nach Ofen für den 2. Februar 1492 einberufene Reichstag protestirte jedoch gegen den Vertrag, beschimpfte die Urheber desselben als Landesverräther und drohte ihnen mit dem Tode. Nur das Versprechen des Königs, daß er die Bedingungen nmstoßen werde, beschwichtigte einiger- maßen die allgemeine Aufregung. Aber Maximilian war nicht im geringsten geneigt, von dem Vertrage zurückzutreten, deu jedoch die Stände weder in demselben, noch im nächsten Jahre anerkannten; nur eine Anzahl Magnaten ließ sich durch deu König bewegen, in besonderen Urkunden den Friedensschluß als giltig auzuuehmeu. Die zügellosen Oligarchen vermochten es uniso leichter, die königliche Gewalt und Autorität des ohnmächtigen Wladislaw in den Staub zu treten, als die Schwarze Legion, die zur Zeit des Königs Matthias die sicherste Stütze des Thrones bildete und mit welcher Kiuizsi das die Festung Severin belagernde türkische Heer in die Flucht geschlagen hatte, wegen unbezahlten Soldes revoltirte, die Gegend von Szegediu verwüstete uud plünderte, woraufhin sie dnrch Paul Kiutzsi iu blutiger Schlacht bei Halas ver- nichtet wurde (1492). Unter der schwachen Regierung Wladislaws wurde das Laud der Schauplatz von Parteikämpsen zwischen Namcn-Zunterlchrist Wladislaws U, / ^ ^ ^ Classen und Familien. Die Gewaltthätigkeiten der mit- einander verbündeten Großen kannten keine Grenzen; die Vermessenheit des Adels ging so weit, daß, als der König zur Ordnung der dringende« Bedürfnisse seines Schatzes die Steuer von einem Goldgulden nach eiuer Bauerusessiou, ohne deu Reichstag zu befragen, ausschrieb — eine Steuer, welche unter Matthias jährlich einmal und auch mehrere Male entrichtet worden war — die königlichen Steuereinnehmer an mehreren Orten dnrch die Edelleute, unter dem Vorwande der Vertheidigung der Verfassung erschlagen wurden. Das Unwesen, welches der stolze Lorenz Ujlaki trieb, vermochte selbst der geduldige Wladislaw nicht zu ertragen. Er griff zn den Waffen, um ihu zu demüthigen, ließ mehrere seiner Burgen einnehmen und confiseirte seine Güter; aber die ungewohnte Energie des schwachen Königs brach sich an dem Widerstande des mächtigen Palatins Stesan Szapolyai, der mit Ujlaki einen gegenseitigen Erbschaftsvertrag geschlossen hatte und auf dessen Fürwort Wladislaw es für nöthig hielt, den gedemüthigten Magnaten wieder in Gnaden aufzunehmen, um weiteren Aufständen vorzubeugen (1495). Die häufig abgehalteueu stürmischen Reichstage schufen zwar genügend zweckmäßige Gesetze zur Bändigung der Oligarchen, doch blieben diese Verordnungen infolge der Schwäche der Exekutivgewalt unausgeführt, so daß die Großen des Reiches nach wie vor den niederen Adel bedrückten. Auf dem Reichstage 1498 gelang es zwar der Adelspartei,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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