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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
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Page - 154 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

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154 Namensunterschrift Königs Ferdinand I. halten werde. Der lateinische Schwur wurde hierauf von dem Veszprimer Bischof, der ihm denselben vorgelesen hatte, dem Volke in ungarischer Sprache verdolmetscht. Aber zur selben Zeit waren bereits die Gesandten des Königs Johann, der beinahe von Allen verlassen worden war, nach Constantinopel unterwegs. Er verlangte Hilfe vom Sultan. Suleyman erfüllte seine Bitte und kam im nächsten Jahre (1529) an der Spitze von 200.000 Mann ins Land. König Johann ging ihm — wie es der Padischah gewünscht hatte — bis Mohäcs, der blutigen Wahlstatt entgegen. Dort umarmten und küßten sich Sultan und König. Sodann setzten sie den Weg gemein- schaftlich fort. Ofen, welches Thomas Nädasdy halten wollte, das aber von der deutschen Be- satzung den Türken überliefert wurde, gab Suleyman seinem Schützling zurück. Hierauf trug er seine siegreichen Waffen bis vor Wien. Drei Jahre später erschien Suleyman abermals zum Schutze Johanns und drang bis zur österreichischen Grenze vor (1532). Hier aber scheiterte er an dem kleinen Güns. Der Commandant der Stadt, Nikolaus Jurisich, schlug mit einigen seiner Diener und mit 700 zu ihm geslüchteteu Bauern 25 Tage lang (vom 5. bis 31. August) alle Angriffe zurück und der Sultan mußte sich schließlich mit einer scheinbaren Huldigung begnügen. In zwei Feldzügen hatteSnleyman auf allen seinen Wegen Freund und Feind so entsetzlich Nam-nsmtto-schnft des Königs Johann. ausgeplündert, daß endlich selbst die vom Partei- geiste entflammten ungarischen Großen sich zu besinnen und zu berathen anfingen, wie das Land zu schützen und zu schirmen sei. Trotz alledem vergingen Jahre, bis die beiden Könige in tiefstem Geheimniß, damit Suleyman nichts davon erfahre, sich in Großwardein (am 24. Februar 1538) aussöhnten und die Bürgerkriege ein Ende nahmen. Beide erkannten sich wechselseitig als Könige an. Jeder der Beiden behielt in Ungarn, was er besaß, und so blieb Ofen dem König Johann, Preßburg Ferdinand. Siebenbürgen behielt Johann, Kroatien und Slavonien Ferdinand, doch wurde ausbedungen, daß nach dem Tode Johanns, ob er nun mit oder ohne Hinterlassung männlicher Erben stürbe, das ganze Land unter die Herrschaft Ferdinands falle.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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