Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Page - 242 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 242 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

Image of the Page - 242 -

Image of the Page - 242 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

Text of the Page - 242 -

242 Gelegenheit habe, „gegen die übrigen Nationen das Gleichgewicht zu erhalten" „und der Gedanke — schrieb sie — daß wir die erste Anleytnng dazu gegeben, uns auch in unserem finstern Grabe tröstlich sein könne". Auf ihren Befehl wurde eine Studienordnung geschaffen, welche den ganzen öffentlichen Unterricht umfaßte und von der Volksschule bis zur Universität Allem Auf- merksamkeit schenkte. Auf Grund derselben errichtete sie fünf Akademien: in Raab, Tyrnan (später nach Preßburg übersetzt), Kaschau, Großwardeiu und Agram. Die von Päzmäny gestiftete Tyrnaner Universität, welche im Jahre 1769 durch die medizinische Facnltät vergrößert wurde, verlegte sie zur Krönung ihres Systems nach dem Landesmittelpunkte Ofen (1777). Ofen erhob sich damals allmälig aus seinen Trümmern. An Stelle des zerstörten Palastes der alten ungarischen Könige wurde eine neue königliche Burg gebaut. Im Jahre 1741 wurde der Gedanke wieder angeregt, daß der ungarische König in Ungarn wohnen möge, und zwar eben dort, wo einst die alten ungarischen Könige thronten. Es müsse daher ein Palast dort errichtet werden, wo der Palast des Königs Matthias gestanden. Aber es fehlte an Geld. Der Staatsschatz war durch den Erbfolgekrieg erschöpft, Palatin Johann Pälffy wandte sich daher an die Opferwilligkeit der Nation, und in knrzer Zeit war Dank der begeisterten Freigebigkeit der Prälaten, Magnaten, Comitate und Städte die nothwendige Summe beisammen. An der Spitze der Sammlung stand Graf Anton Grassalkovich, in Vielem gewissermaßen der Typus jener strebsamen, im Geiste des neuen Zeitalters nicht mehr auf dem Schlachtfelde, sondern im Dienste des Friedens glänzenden Aristokratie, welche zur Zeit Maria Theresias entstand oder groß wurde. In seiner Jugend arm, fast ein Bettler, wurde er mit fünfundzwanzig Jahren schon Cansarnm-Director (Oberster Anwalt der Krone), dann nacheinander königlicher Personal, Baron, Kammer- präsident, Graf und uebstbei Herr ungemessener Güter. Darunter befand sich auch Gödöllö, wo ihn einmal Maria Theresia besuchte (am 10. August 1750), bei welcher Gelegenheit, wie es Auszeichnungen besagen, das schöne Castell mit 70.000 Lampions beleuchtet wurde. Am 13. Mai 1749 zog eine feierliche Procession aus der Ofener Carmeliterkirche (dem heutigen Festungstheater) nach der Südseite des Schloßberges, wo Ruinen und einige neuere Gebäude an Stelle des einstigen ungarischen Königspalastes standen. Der Waizner Bischof Karl Michael Althan vollzog die kirchliche Ceremonie, Anton Grassalkovich legte den Grundstein nieder und sein Stiefsohn, der Piarist Anton Bajtay, der später Lehrer des Kronprinzen Josef in der ungarischen Geschichte war, hielt die Festrede. Der neue Palast wurde unter der Leitung des Ingenieurs Hillebraut nach zwanzig Jahren vollendet (1769).
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild