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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
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288 daher sie denn Vegriffsgrnppen, welche auszudrücken die Zusammensetzung von vier, fünf oder uoch mehr Wörtern erforderlich wäre, wo nur irgend möglich auflöst oder gelegentlich durch Umschreibung ausdrückt, um auf diese Art auch dem Wohlklang sein Recht zu wahren. Zu erwähnen ist noch, daß, wie jede Sprache, die magyarische nicht minder ihren Wortschatz durch Entlehnung bereichert, die entlehnten Wörter sind jedoch nur insofern in die Rubrik der Wortbildung einzubeziehen, als sie sich nach den Lautgesetzen der magyarischen Sprache umwandeln und dadurch nach Form wie nach Sinn magyarische Wörter werden. Das Hauptmittel, um die Wörter innerhalb des Satzes auf einander zu beziehen, ist die Wortbeugung (Flexion), welche theils Declination theils Conjugation ist und in jenem Fall durch Declinations-, in diesem durch Conjugatiousendnngen bewerk- stelligt wird. Die Flexionsendungen wie auch die Bildungssilbeu sind Überbleibsel von einst selbständigen Wörtern, die durch Abschleifuug entstanden sind und ihre einstige volle Bedeutung ihrer neuen Rolle zuliebe in eine bloße Fnnction verwandelt haben. Manche derselben haben jedoch ihre alte Form und Bedeutung bis auf den heutigen Tag bewahrt und figurireu so uoch immer auch als selbständige Wörter. Die Zahl der Nominal-, wie der Verbal-Endungen ist so groß wie nnr bei wenigen auch unter den agglntinirenden Sprachen. Zu deu Nennwörtern können allein schon vierzehn Nominativ-Endungen treten, wobei zu bemerken, daß das nnflectirte Nennwort selbst der fünfzehnte Nominativ ist. Zu jedem dieser Nominative können wieder achtzehn- bis zwanzigerlei Verhältnißendnngen treten. Alles in Allem kann ein Nennwort der magyarischen Sprache mehr als fünf- hundert Formen annehmen, ohne daß sich seine Grundbedeutung auch nur im geringsten ändern würde. Die Conjugation ist nicht minder reich an Formen. Mit Bezug darauf genüge es, nur einige auffallendere Eigenthümlichkeiten zu erwähne». Jedes übergehende oder andere übergehend gebrauchte Zeitwort hat zwei thätige Conjugationen: eine subjektive und eine objective, wobei jene einfach bedeutet, daß das Subject thätig auftritt, z.B. I-it-ok (ich sehe); diese dagegen bedeutet, daß die Thätigkeit des Subjects sich auf ein bestimmtes Object richtet, z. B.: I-rt-oin (a liefet), (ich sehe, z. B. den Berg). Die erste Person des objectiv abgewandelten Zeitwortes vermag mit unvergleichlicher Kürze und Genauigkeit auf die zweite Person als auf das Object hinweisen, nämlich folgendermaßen: lüt-I-ali, Iiitt-Ä-1-ti.Ii (ich sehe dich, ich habe dich gesehen), und wenn wir eine solche Verbalform anch noch mit einer Potentialen Anhängsilbe versehen, dann braucht z. B. die deutsche Sprache schon eine ganze Menge Wörter, um eiueu großen, in ein einziges Wort zusammengezogenen Satz übersetzen zu köuueu, z. B. lut Iiut-I »li (ich kann dich sehen), lüt-Iiitttil-I-iik (ich habe dich sehen können).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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