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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
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380 aber nicht minder in den Schlüssen mancher Lieder von Käjoni und dein Fürsten Paul Eszterhäzy Muster zu finden sind. Zum Beispiel: Die Protestanten ahmten die poetisch schönen Melodien Gondimele's nach und haben letztere bis auf unsere Zeit ihre puritanische Einfachheit bewahrt; so waren sie aber auch zur Zeit des Stefau Katona von Gelej, der die Orgel, wie überhaupt die kirchliche Instrumentalmusik verpönte. Die Einwirkung der katholischen und protestantischen Kirche ist so deutlich zu erkennen, daß man, was die alten Melodien betrifft, mit großer Wahrscheinlichkeit ihren kirchlichen Ursprung erweisen kann. So stammt das Lied „Hei, Räköezy, Bercsenyi!" von den Anhängern Calvins, dagegen zeigen das Historienlied über Stesan Kädär, für dessen Entstehung das Jahr 1660 anzusetzen ist, und auch wieder Raköezys Gebet, welches das Szeklervolk aus Anlaß des endgiltigen Abschieds des Fürsten sang, trotz ihrer rein volksthümlichen Stimmung das Gepräge der römisch-katholischen Kirche. Die beiden Kirchen haben indeß einen gemeinsamen Charakterzug in den kirchlichen Tonarten. Diese Tonarten sind den Volksliedern beider Confessionen gemeinsam in ihren Schlnßcadenzen, welche die Musiker unserer Zeit unrichtig zu bringen Pflegen. Von Zeit zu Zeit haben diese Einwirkungen ganz aufgehört, und das Verdienst, den ersten Schritt dazu gethan zu haben, gebührt den Cantoren der beiden Confessionen, welche in ihren zu festlichen Anlässen, besonders für Begräbniß-Ceremonien verfaßten Gesängen instinctiv mehr im Sinne des Volkes als der Kirche schafften. Dies begann sich hauptsächlich im Rhythmus zu äußern. So hat beispielsweise, nach verläßlicher Quelle, das Volk von Zala-Egerszeg den Mariä- Himmelfahrtsgefang, welcher mit den Worten: „Der heiligen Himmelsstadt" beginnt, schon vor 80 Jahren folgendermaßen gesungen: ß — ? — Stadt Die hei - li - ge himm - li - sche Ihr Thor ge - öff- - -—, -H > -1 y y — - — ^ > ^ net Heu - te hat Für die Jung-frau Ma - ri - a, O Ge - be - ne - deit fern und nah'.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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