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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
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Page - 423 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5

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42Z Wenn Jemand mit der Eisenbahn von Westen in unser Vaterland kommt und die March überschreitet, erblickt er in nordöstlicher Richtung von der Donau eine Bergkette, die sich von da ohne Unterbrechung wieder bis zur Donau hinabzieht und mit diesem Bogen das ganze Land bis zu den südlichen Strichen hinab rings umfaßt. Dieses Gebirge sind die Karpathen, ihr Gebiet im Norden ist das zweite Territorium, welches wir in landwirthschastlicher Hinsicht ebenfalls gesondert zn betrachten haben. Wir dürfen nicht behaupten, daß der Feldbau da im Allgemeinen der wichtigste Zweig der Urproduktion sei. Einer solchen Behauptung könnten so Manche und besonders die Forstleute mit Recht widersprechen; die Forstcnltnr ist da in der That von hoher Wichtigkeit, und es ist zu bedauern, ja geradezu schädlich, daß die Besitzer gerade in den Grenzcomitaten nicht die Forstcultur für wichtiger halten und vor allem Anderen mit voller Energie betreiben. In den reicheren Thälern der Mittel-Karpathen hat der Getreidebau noch die Oberhand und es wird ihm dort von Seite der Landwirthe noch größere Sorgfalt zutheil; Gerste und Klee haben sich noch nicht die ihnen gebührende Rolle erkämpft, und dabei sind auch die Ställe mit keinem solchen Material bevölkert, wie es dort mit dem meisten Nutzen zu züchten wäre. Im gebirgigen Theile des Landes ist dies der allgemeine Znstand; doch finden sich hievon auch wesentliche Abweichungen, die sich über weite Gebiete erstrecken. Im Preß- bnrger Comitat und im Norden der Comitate Neutra und Bars, im romantischen Waag- thal, finden sich alle die oben erwähnten Anforderungen des Fortschritts; der Landwirth hält sich das Princip des Gleichgewichtes vor Augen, er prodncirt schon mehr Futter und trachtet, durch intensive Behandlung auf einer kleinen Fläche möglichst viel zu ernten, Haus und Garten des kleinen Grundbesitzers sind wohl geordnet, seine Scheuer zeigt, daß sein Fleiß nicht unfruchtbar gewesen, nur in seinem Stalle sind die Thiere — mit Aus- nahme der Pferde — noch nicht so beschaffen, daß sie das prodncirte Futter gehörig zu verwerthen im Stande wären. In den Gebirgsgegenden, welche alpinen Charakter haben, steht es schon anders. In den Eomitaten Thnröcz, Ärva, Sohl und Liptan mußte man früher, als es uoch keine Eisenbahn gab, die erforderliche Brotfrucht selbst erzeugen, da der Transport dahin schwer und theuer war; daher strebte der Laudwirth ans allen Kräften dahin, so viel .Getreide einzubringen, als zur Deckung seines Hausbedarfes gehörte, und so viel Kartoffeln, als die Leute unter seinem Dache zu ihrer Nahrung bedurften, hatte er aber nicht so viel, so hieß es eben darben. Er bepflanzte also den wenigen Ackerboden am Fuße der Berge mit Brotfrüchten und Kartoffeln, während er an deu etwas geneigteren Stellen für seine Kuh oder fein Pferd so viel zu mäheu snchte, als zum Überwintern ausreichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Volume 5
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, Ungarn (1)
Volume
5
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 22.5 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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