Page - 10 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6

Seine Majestät, unser erhabener Kaiser und König gernhten zu bestimmen, daß jenes Werk, welches mit seiner Zustimmung der ihm für immer entrissene heißgeliebte einzige Sohn und Erbe ins Leben gerufen, nach dem fest vorgezeichneten Plane, innerhalb des vorbestimmten Zeitraumes zu Ende geführt werden möge. Und fast in derselben Stunde, als Seine Majestät diesem Allerhöchsten Willen Ausdruck gegeben, erwachte in der qualzerrissenen Seele jener Frau, der mit dem Gatten ihr ganzes Lebensglück entrissen war, in dem Herzen der Frau Kronprinzessin Stephanie, der sehnsuchtsvolle Wnnsch, Seine Majestät den Kaiser zu bitten, er möge ihr gestatten, daß sie bei der unvollendet gebliebenen Lieblingsschöpfung ihres unvergeßlichen Gatten dessen Stelle vertreten und, mit allen Phasen des Werdens und Bildens dieses Werkes ans das Innigste vertraut, voll treuer Pietät als Protectoriu sich dem Werk „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild" widmen dürfe. Diesem innigsten Herzenswunsche hat Seine Majestät auf das Huldvollste willsahrt. Der erhabene Wille des Kaisers war es, welcher die Entscheidung getroffen, daß für den geliebten, t iefbetranerten Kronprinzen in diesem zu vvllendenden Werke ein Denkmal errichtet werde, dauernder als Erz und Marmor. Den edelsten Impulsen ihres Herzens folgend, hat Ihre kaiserliche Hoheit die durch- lauchtigste Kronprinzessin-Witwe die Mission übernommen, mit ganzer Kraft und vollster Hingabe die Vollendung des hinterlassenen kronprinzlichen Werkes zu unterstützen, und sie wiederholte Denjenigen, die ihr hiebei berathend zur Seite stehen sollen, die Worte Seiner Majestät des Kaisers und Königs: D a s Werk soll for tgeführt werden im Geiste nnd im Sinne Rudo l f s . „ Im Geiste und im S inne Rudol fs" sei in Zukunft die Devise auf unserer Fahne! Jener Geist nnd jener Sinn, welche der Verewigte in der Ansprache an Seine Majestät den Kaiser bei dem Beginne des Werkes so treffend zum Ausdrucke gebracht: „Dem Pa t r io t i smus , der Erkenntniß des Vaterlandes ist dieses Werk geweiht; von diesem Geiste beseelt, soll es auch diese Gefühle beleben und weiter verbreiten. Ein Volksbuch ist es im wahrsten Sinne des Wortes, welches eindringen soll in alle Schichten der Bevölkerung, Liebe zum Vater laude weckend und zugleich Bi ldung verbreitend, belehrend und veredelnd."