Page - 35 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6

Einer mehrfach durchbrochenen, von mannigfach gestalteten Bergzinnen gekrönten Riesenmaner gleich steigen über den in langgezogenen Horizontallinien eontourirten niedrigen Terrassen des Vorlandes nnd den dahinter sich anschließenden Waldbergen der Sandsteinzone die nördlichen Kalkalpen auf. Unter ihneu erscheint als imposanteste, weil am weiteste» gegen Norden vorgeschobene Masse der Traunstein (1.691 Meter), welcher, nach allen Seiten in schroffen Wänden abstürzend, einem gigantischen Wartthurm vergleich- bar den Eingang in das obere Trannthal beherrscht. Zwischen den tieferen Einschartnngen blicken hier und da weiter zurückliegende höhere Alpenspitzen in das Vorland hinaus, ja innerhalb einer Strecke bei Lambach tancht im fernsten Hintergrunde der gletscher- nmstarrte gemeinsame Kulminationspunkt Oberösterreichs und Steiermarks, der hohe Dachstein, mit seinen Nebengipfeln auf. Der Traunsee von der Marienwarte aus. Nachdem die Bahn an der Station Engelhof ihren höchsten Punkt (474 Meter) erreicht hat, seukt sie sich ziemlich rasch zuerst nach Süd, dann in scharfem Bogen westwärts, nnd min eröffnet sich mit einem Male der überraschende Ausblick ans den Traunsee (422 Meter), welcher, wenn anch in Bezug auf räumliche Ausdehnung (sein Areal beträgt nahe 25 Quadratkilometer, seine Länge über 12 Kilometer, seine größte Breite 3 Kilo- meter) dem 15 Kilometer westlich gelegenen Attersee nachstehend, in Hinsicht auf land- schaftliche Schönheit und Abwechslung der Bilder allen größeren Seen des Tranngebietes voransteht. Gestatten schon die längs des Nordufers sich hinziehende Esplanade und die an demselben in neuerer Zeit erbauten stattlichen Gasthöfe der landwärts amphitheatralisch ansteigenden Stadt Gmunden (bei 6.000 ständige Einwohner nebst 4.000 bis 6.000 durchziehenden und Sommergästen) eine gute Übersicht des Sees und seiner Umgebungen, so wird dieselbe doch erst zu einem in sich abgeschlossenen Gesammtbilde ergänzt, wenn man von dem nahen Kogl (Marienwarte 504 Meter) oder vom Kalvarienberg Umschau hält.