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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
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94 Schon glaubten die Stände die Rebellen vor Linz zu sehen; das Schloß wurde armirt und die Besatzung verstärkt. Aber den Ausständischen fehlte die einheitliche Leitung, obwohl durch Trannviertler verstärkt, beuteten sie ihren Sieg nicht aus. Sie baten viel- mehr um Stillstand und gaben die Gefangenen frei. Die kaiserliche Commission begann die Unterthanen vorznsordern nnd zu verhören. Der Aufruhr schien im Erlöschen, aber nochmals wurde die Glut unter der Asche entfacht. Auf die Knnde von der Hinrichtnng zweier Unterthanen, die den Burggrafen von Steyr mit ihreu Hacke» bedroht, erhob sich das Trauuviertel; der Wirth Georg Tasch von Pettenbach uud der Gatterbauer zu Kiesenberg Hans Gundeudorser („Salig") stellten sich an die Spitze der Bauern. Am 1. December 1596 umlagerten sie Steyr, von Nieder- österreich zogen fünftausend Rebellen heran. Aber der Stadtrath weigerte den Bauern den Einlaß und die zunehmende Kälte erzwang ihren Abzug. In wenigen Wochen verliefen sich die Scharen diesseits und jenseits der Tränn. Am 8. Mai 1597 beantwortete der Kaiser die Beschwerdeschrist der Bauernaus- schüsse. Die Ablieferung der Wehren, die Zurückstellung der Kirche», die Abschaffung der Prädieanten wurde geböte», die Robot auf vierzehn Tage bestimmt »ud de» Beschwerden des Unterthans durch Beschränkung der Herreufordernngen Rechnung getragen. Das Begehren um freie Übuug der Augsburgischen Eonfession mußte uach der Sachlage unbeantwortet bleiben. Ein ständisches Fähnlein unter dem Befehle Gotthards von Starhemberg brachte in raschem Exeentionsznge alle Biertel des Landes zur Ruhe; die ergriffenen Rädelsführer, fiebennndzwanzig au der Zahl, ließ Starhemberg standrechtlich aufknüpfen nnd ihre Höfe niederbrennen. Tasch und Salig wurden nach der Hand ergriffen, iu Steyr uud Wels fielen ihre Köpfe unter dem Schwerte des Henkers. Die Bezwingung des langwierigen Aufruhrs bot die Gelegenheit, die ihr Bett über- flutende eonfefsionelle Bewegung einzndämmeu uud die nen eingedrungenen evangelischen Prediger zu eutserneu. Iu Steyr wurde das Gymnasium geschlossen, in Linz die evangelische Religiousübung im Landhanse unterdrückt und die Landschastsschnle aufgelöst; der Jesuitenprediger Scherer machte mit Erfolg Propaganda für den Katholicismus. Der Widerstand der Salzarbeiter im Salzkammergute wurde mit salzburgischem Kriegsvolke niedergeschlagen. Mit dem Tode Hans Jakob Löbls erlahmte die Gege»reformatio», die Geldstrafen blieben auf dem Papier, die Pfarren des Hochstiftes Passau in den Händen des Adels. Der Bruderzwist zwischen Kaiser Rudolf nnd Erzherzog Matthias führte zum voll- ständigen Ubergewicht der Stände. Vor der Huldigung verlangten sie die Freiheit der Religion auch für Städte und Märkte nnd die Wiederherstellung in Schule und Kirche. Ans
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Oberösterreich und Salzburg
Volume
6
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
17.03 x 24.86 cm
Pages
650
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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