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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
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109 reichen in jene Periode zurück. Das kaiserliche Staatsarchiv in Wien öffnete sich zu einer Zeit, in welcher die Archive anderwärts hermetisch verschlvssen wäre», dem Vater der deutsch-österreichischen Geschichte, Franz Kurz (gestorben 1843). St. Florian wurde zur Pflanzstätte historischer Wissenschaft im edlen Wetteifer mit der alte« Culturstätte Krems- münster, deren elfhundertjähriges Jubiläum im Jahre 1877 sich zu eiuer glänzenden Knndgebnng für das Haus gestaltete, welches seiner geistigen Mission unter ganz ver- änderten Verhältnissen auch heute zu entsprechen versteht. Das Museum Franeiseo- Carolinum wurde 1833 gegründet. Unter Kaiser Ferdinand wurde die erste Pferde-Eiseubahu von Budweis nach Gmnnden vollendet (1836), Dampfschiffe befuhren die Donau, der Gewerbeverein entstand (1839) und veranlaßte die erste Ausstellung; die landwirthschaftliche Gesellschaft hat sich 1845 gebildet. Die Ereignisse des Jahres 1848 beseitigten die Patrimonialgerichtsbarkeit und die alteVersassnng der Stände. In der allgemeinen Ständeversammlnngwnrde am 24.Juli 1848 das Aufhöre» der traditionellen Stände ausgesprochen. Das Verordneteneollegium, im Jahre 1849 reaetivirt, hat seine Thätigkeit am 22. April 1861 beschlossen. Die heutige Repräsentativverfassniig beruht auf der Laudesordnung vom 26. Februar 1861. Die administrative Eintheilnng des Landes 1850 verwischte die Grenzen der alten Viertel; die Trennung der Justiz von der Administration wurde 1868 eudgiltig durchgeführt. Der väterlichen Fürsorge des Kaisers Franz Joseph I. verdankt Oberösterreich eine Periode ungeahnter Entwicklung — nicht nur der materiellen Cultur, in nicht minderem Maße auch des geistigen Lebens. Getragen von der Gunst der Regierung hat die Landeshauptstadt sich vollkommen verjüngt, ihre engen Grenzen durchbrochen und wächst in die Breite. Das seit dem Jahre 1861 regelmäßig wiederkehrende Volksfest ist für Ackerbau und Industrie iu weiten Kreisen zum mächtigen Jnipnlfe geworden und bewahrt gleichwohl in volkstümlicher Weise ein treues Spiegelbild des bunten Jahrmarktstreibens vergangener Zeiten. Wels wurde vom Getreideverkehr zum Mittelpunkte erkoren und die großen Waffen- fabriken in Steyr dienen der Wehrkraft des Reiches. Die Märkte Ried und Urfahr wurden, ersterer im Jahre 1857, letzterer 1882 zum Range von Städten erhoben. Den religiösen und humanen Gefühlen der Bewohner des Landes sind zahlreiche Krankenhäuser, Erziehungsanstalten und Kindergärten entsprungen — allen übrigen voran steht aber die Stadt Linz, deren rühmlicher Gemeinsinn selbständig das allgemeine Krankenhaus geschaffen hat (1868). Die Landesirrenanstalt in Niedernhart, ein Sana- torium mit deu bewährten Einrichtungen moderner Heilkunst (1865 bis 1867), ist gleich der Laudes-Ackerbauschule in Riezelhof eine hervorragende Schöpfung des Landes.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Oberösterreich und Salzburg
Volume
6
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
17.03 x 24.86 cm
Pages
650
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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