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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
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158 fünf Uhr Morgens rufen sie die Stunde auch vor den Häusern ans, in denen sich einer ihrer Kaineraden verschlafen hat, mit dem Zusatz: „N. N, steh auf, es ist schon Zeit; Der Vogel singt schon auf der Weit, Der Fuhrmann fahrt schon ans der Straß'n, Gott wird uns nicht verlassen! Hat fünf Uhr g'fchlag'n," Wenn am Charfamstag die Glocken wieder da sind, begibt sich der ganze Zug nochmals von Haus zu Haus mit der Bitte: „Bitt gar schön um ein Ratsch-Ei." Die „Hohen" bekommen gewöhnlich ein Paar rothe Eier, die „Gemeinen" werden mit Geld, Brod, Nüssen nnd dergleichen beschenkt. In der Osternacht werden am Trannsee bald nach Mitternacht die Osterseuer angezündet: schon nm Mitternacht (Jnnviertel) oder doch vor Sonnenaufgang ritten sonst die jungen Burschen im schnellsten Lanf um die Felder. Oft fanden sich 30 bis 40 Burschen ein. Wo drei Pfarren zusammengrenzen, läßt man die Pferde die junge Saat abfressen, in der Meinung, daß sie dadurch gegen Krankheiten geschützt würden. Eine ähnliche Festlichkeit muß der Pfarrritt gewefeu sein, der bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts bestand. In Procession zog man aus, das Mannsvolk zn Pferde. Ein Priester begleitete oder führte die Procession, die nm die Pfarrmarken herumging nnd darum auch de» ganzen Tag in Anspruch uahm. Au geeigneten Stellen, z. B. bei Kapellen nnd Feldkreuzen, wurden Anreden an die Procession gehalten, Evangelien gesungen, aber auch ab uud zu Rast gehalten und Erfrischungen eingenommen. In den meisten Gegenden wurde der Pfarrritt um Osteru gehalten, woraus sich Ursprung und Bedeutung ohne Schwierigkeit vermuthen lassen. Eines der erhebendsten, wenn auch nicht ältesten Feste der katholischen Kirche ist das Frohnleichnamsfest, der Gottsleimes-^ oder Prangertag. Der Zusammenhang desselben mit der Charwoche und Osterfeier ist bekannt. Den Namen Prangertag hat dieses Fest darum erhalten, weil an demselben die Prangermädchen in weißen Kleidern, gelockten Haaren, mit Kränzen darin, als „Engerl" erscheinen und noch jetzt an manchen Orten die erwachsene» Mädchen, welche der jungfräulichen Ehre sich rühmen können, an diesen» Tage „prangen gehen", das heißt mit bloßem, aber hübsch bekränztem Haupte au der feierlichen Procession theilnehmen. Doch liegt hierin nicht der Grnnd, weßhalb wir hier dieses herrlichen Festes gedenken, der Grund ist vielmehr die ganz eigenthümliche, ergreifende Weise, in der dasselbe ans dem Traun- nnd Hallstattersee begangen wird. ' Gottesleibs-Tal! (Westum Corporis Ckristi). 1
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Oberösterreich und Salzburg
Volume
6
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
17.03 x 24.86 cm
Pages
650
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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