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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
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Page - 236 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6

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236 realistischen Richtung und dem Ersätze der durstigen Tempera durch die saftige Ölsarbe Bedeutendes schaffen. Als Bahnbrecher sehen wir auch auf dem Gebiete der Farben Michael Pacher mit seiner menschlich wahren Auffassung, seineu den Goldgrund verdrängenden Landschaften und Architekturen, sicher und schön in der Zeichnung, satt nnd leuchtend im Tone. Von seiner Hand sind die vier Bilder auf der Innenseite des ersten Flügelpaares vom Altare zu St. Wolfgang, und zwar die Geburt Christi, die Beschneidung, die Vorstellung im Tempel, der Tod Maria. Die Klarheit und Einfachheit der Conception, die wir seiner Plastik nachrühmten, zeigt Pacher auch in diesen Bildern, deren Gestalten bei aller Jndividnalität auch ausgeprägte nationale Elemente zeigen; Technik und Colorit, Vorliebe für helle, schillernde Stoffe, Costüme und Naturtreue zeigen die ältere schwäbische Schule, ja sogar den Einfluß Eycks, während die vorzügliche Modellirung, die Bildung des durchaus nicht knitterigen Faltenwurfes, sowie die tiefe, warme und vorzüglich gestimmte Farbe mit braunen Localtönen den Beweis liefern, daß der Künstler die Werke der Venetianer gekannt haben muß. Die acht Bilder, welche sich bei geschlossenen inneren Flügeln zeigen, sind tüchtige Leistungen, jedoch eines anderen, anscheinend der fränkischen Schule angehörenden Malers, während die äußere Seite des zweiten Flügelpaares, sowie die Rückseite des Schreines abermals eine andere, erstere sogar eine schwache Hand bekunden. So dürften denn wenigstens drei Maler Pacher beigestanden haben. Dieser Meister scheint indeß im Lande Schule gemacht zu haben; denn an seine Altarflügel zu St. Wolfgang gemahnen lebhaft die von einer Chorbrüstung stammenden Bilder zu Adelwang, die jetzt zu einem Blatt vereinigten Altarflügel zu Wartberg an der Krems und andere in den Kunstsammlungen der Stifte aufbewahrte weuu auch mitunter die Unsicherheit des Kunstjüngers verrathende Gemälde. R e n a i s s a n c e . Architektur. In keinem anderen deutschen Lande sollte die großartige religiös-politische Bewegung der Reformation so intensiv alle Schichten der Bevölkerung aufwühlen, so blutige hart- näckige Kämpfe hervorrufen, so recht und schlecht den Charakter des socialen Krieges annehmen als in Oberösterreich. Die oberösterreichischen Stände wußten von der ursprünglich auch gegen sie gerichteten bäuerlichen Bewegung der Jahre 1594 und 1625 Nutzen zu ziehen und waren eine politische Macht geworden, in demselben Maße als den anderen Kreisen jede Bedeutung versagt bleiben mußte. Konute sich unter so bewegten Zeitläuften irgend eine Bau- oder Kunstthätigkeit im Lande überhaupt regen, so war wohl nnr der ständische Adel befähigt, eine solche zn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Oberösterreich und Salzburg
Volume
6
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
17.03 x 24.86 cm
Pages
650
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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