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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
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454 über welchem der Anführer oder die vier Mann, die die Pfeiler des Gerüstes vorstellen, empvrstehen. Nach dem letzten Rnndtanz stellen sich die Knappen zum Abschied vor ihrem Anführer in Reih und Glied und ziehen unter klingendem Spiele und Fackellicht ab. Der Anführer erklärt mit einigen gereimten Zeilen jede Figur, Die gewöhnlichen Unterhaltnngs-, Preis- oder Geldspiele sind das (Stein-) „Platten-" oder „Hufeisenwerfen", das „Platzkegeln" und „Waudkegelu", das „Schma- rakelu" oder „Kegelstechen" von einem wechselnden Standpunkte aus, das Eisschießen, Scheibenschießen, das Wettlaufen mit den besonderen Formen des Eier-, Sack- und Hoseu- lansens, das Ersteigen des Maibaumes. Veraltet sind die bäuerisch-rohen Spiele des Pnrrösselsprnnges, Scheiterkliebens, Holztristeus uud selteu ist das Fuchsprellen, Vor fünfzig Jahren wurde noch das Gesellschaftsspiel mit der „Hexenkarte" gespielt, jetzt ist kaum mehr ein ganzes Spiel mit allen „Briefen" aufzutreibe». Mit den vielen Handwerkssprüchen sind auch audere Gebräuche abgekommen. So sangen die Nagelschmiede Lieder in einer eigenen gedehnten Weise und kürzten sich damit ihre einförmige, tausendmal wiederholte Arbeit, Bei dem häufigen Steckenschlagen für Brücke«, Berwerkuugeu, Holzrecheu wurde vor jedem Hub des Zugschlägels eiu Vers gesungen, z. B.: Schau, wie das Schlegei duscht, Schau, wie das Schlegei qallt, In Berqnan und in Wald. Am Gertraudeutag, 17. März, soll die Arbeit im bäuerliche«Gemüsegarten beginnen; am Ägyditag, 1. September, ist für die Herbstsaat zu rüsten. Im wachsenden Mond soll man Pflanzen aussetzen und pfropfen, im abnehmenden aber den „Zittrach" und Kropf vertreiben. Der vierblätterige Klee, ein auf dem Wege gefundenes Hufeisen bedeuten Glück. Wo eiue Hauswurz (Lempervivum) auf dem Dache in einem Blumentopf gehalten wird, schlügt der Blitz nicht ein. Gegen den Rothlauf hilft das Umkreise» mit einem Fuchszahn. Glieder, die an der fliegenden Gicht leiden, soll man in reinen Flachs wickeln und eiu Schaffell darüber breiten. Ein Wachholderzweig auf deu Hut gesteckt ist eiu Mittel gegen den Wols oder das Wundwerden bei Fußreisen. Waschen mit Urin ist ein häufig angewendetes Mittel bei Gliederkrankheiten und Seitenschmerzen. Heilwässer für blöde Augen gibt es viele an Wallfahrtsorten, bei einsamen Crucifixen im Walde, in einigen Klüften und Thalschluchten; anch das Flußwasser, am Ostermorgeu stromaufwärts geschöpft, hat seine Heilkraft. Allbekannt sind die Mittel gegen die Luugeusucht; zu deu älteste« gehören der Spitzwegerich und das Luugeukraut. Die Fettwurz (Seclum), das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Oberösterreich und Salzburg
Volume
6
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1889
Language
German
License
PD
Size
17.03 x 24.86 cm
Pages
650
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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