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That, denn im Sommer 1841 war das von Schwanthalers Hand geformte Standbild
Mozarts vollendet. Am 4. September 1842 fiel unter den Klängen des Titnsmarsches die
Hülle von dem ersten Mozartdenkmale. An den folgenden, in Gegenwart der Kaiseriu-
Mutter, des Königs und der Königin von Baiern abgehaltenen Festconcerten betheiligten
sich die beiden Söhne Mozarts und, unter den Künstlern aller Länder, anch Heinrich
Auschütz, der unvergeßliche Wieuer Künstler, Fran Hasselt-Barth nnd Standigl. Sigmund
von Neukomm, Franz Lachner und Angnst Pott standen abwechselnd am Dirigentenpnlte.
Inzwischen war aber der Eriuueruug Mozarts iu dem im October 1841 gegrüudeteu
Mozarteum auch ein lebendes für die Musikpflege in Salzburg uud deu MozartcultuS
daselbst eisrig wirkendes Denkmal erstanden. Dieses Institut, das gegenwärtig den Namen
„internationale Stiftung Mozarteum" trägt, bildet deu Mittelpunkt des musikalischen
Lebens in Stadt und Land. In seinen Händen befindet sich die trefflich geleitete Musik-
schule, das Mozartmuseum in Mozarts Gebnrtshanse mit zahlreicheil werthvollen Hinter-
lassenschaften des Meisters und seiner Familie, dann das Mozartarchiv, wohl eine der
reichhaltigsten aus das Schaffen eines Mannes bezüglichen Sammlungen. Auf Anregung
nnd thätige Förderung desselben übersiedelte anch das Mozarthäuschen nach Salzburg
— jenes Gartenhans aus einem Hofe des Freihauses iu Wien, worin Mozart die Zanber-
slöte schrieb — nnd grüßt nun aus dem lauschigen Dunkel des den Kapuzinerberg krönenden
Buchenwaldes.
Mit dem ehemaligen Mozartenm vereint, jetzt von der Mozartstiftung getrennt,
pflegt der Dommusikverein ausschließlich kirchliche Musik. Aus dem lebhaft angeregte»
Musikwesen Salzburgs unserer Tage, dessen Mittelpunkt die von der Mozartstistnng ver-
anstalteten nnd sorgfältig geleiteten Orchestral- und Chorprodnetionen bilden, ragten, durch
ihreu Tod dem unmittelbaren Andenken der Gegenwart noch nicht entrückt, zwei Künstler-
erscheinnngen hervor: Gräfin Maria Spaur , die eiust unter dem Namen Marie Mösner
gefeierte Harfenvirtnosin, und der Benedictinermönch Peter Singer . Dem letzteren hat
pietätvolle Eriuueruug an dem Gebände des St. Peterstiftes eine Tafel errichtet und gar
Vielen wird dieses Erinnerungszeichen das interessante Bild Paters Peter vor die Seele
zanbern, des liebenswürdigen Greises, dessen phantasievolles Spiel ans dem von ihm selbst
erfundenen und construirten Pauharmouikvu durch viele Jahre das lebhafte Interesse aller
mnsikliebenden Besucher Salzburgs zu erwecken vermochte.
Die Volkslieder Salzburgs, wie Land uud Leute den Alpen angehörend, reihen sich
den Gesängen des benachbarten oberösterreichischen und oberbaierischen Alpenlandes als
nächstverwandt au; zahlreiche Lieder und Gesänge werden in diesem weiteren Kreise
unverändert gesnngen. Salzburg ist im Liede wie in seinem Wesen nnd seiner Sprache
deutsch. Deutsch iu seinem Charakter, anch in seinen Mängeln, entbehren seine Gesänge
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Volume 6
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Oberösterreich und Salzburg
- Volume
- 6
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1889
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 17.03 x 24.86 cm
- Pages
- 650
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch