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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Volume 7
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93 allenthalben in Kampf geriethen. Das frühere Binnennoricnm aber nannte man nun Karantanien, das ist Gebirgsland. Es gelang den Slovenen im Jahre 623 das drückende Joch der Avaren abzuschütteln und sich mit den nördlich von der Donau wohnenden slavischen Stämmen zu einem großen Reiche zu vereinen, dessen Beherrscher der Franke Samo war. Aber nach dessen Tode löste sich das Reich auf, doch behaupteten die Karantanen ihre Unabhängigkeit gegen die Avaren. Als diese aber um die Mitte des VIII. Jahrhunderts Versuche machten, die karantanischen Slaven sich neuerdings zu unterwerfen, sahen sich letztere genöthigt, die Oberherrschaft der Baieru, ihrer Nachbarn, anzuerkennen, die ihrerseits unter der Ober- hoheit des fränkischen Stammes standen. Der baierische Herzog Tassilo wollte sich aber von den Franken unabhängig machen uud verband sich zu diesem Zwecke mit den Avaren; er wurde jedoch von dem fränkischen König Karl dem Großen im Jahre 788 abgesetzt und sein Herzogthum sammt dem Gebiete der karantanischen Slaven dem fränkischen Reiche einverleibt. Bald nachher besiegte Karl der Große auch die Avaren und befestigte dadurch die fränkische Oberherrschaft über Karantanien. In der Zeit, in welcher Karantanien in den Verband des großen fränkischen Staats- wesens trat, war Steiermark ein slavisches Land, doch war die slavische Bevölkerung nicht überall gleich dicht, in Obersteier war die Zahl ihrer Ansiedlnngen streckenweise sehr gering. Dazwischen saßen die Reste der römischen Bevölkernng, an welche heute noch manche Namen erinnern, wie beispielsweise Waldsdorf oder Wolsdorf (früher Walhes- dorf, das ist Walchendorf). Viele Höhen, Flüsse und Orte empfingen von den Slaven neue Namen, die sie bis auf den heutigen Tag behalten haben. Slavisch sind, um nur einige Beispiele anzuführen, die Gebirgsnamen Grebenzen (^reben, Felskamm), Gleinalpe (sslina, Lehm), Semering (smik, Fichte); die Flußnamen Mürz <Muries, kleine Mnr), Rabnitz (ktadsliiea, kleine Rab), Safen (8ada, Frosch); die Ortsnamen Aflenz Fabian, Apfelbaum), Seckau (sekati, schneiden, roden), Peggan (peö, Felsen), Reun (ravnina, Thalebene), Krems (ki-einsn, Kiesel), Leibnitz (lipa, Linde), Graz (Frack, Burg). Auch nach slavische« Gründern oder Besitzern sind Orte genannt worden, wie Radkersburg klatsFvispurell, die Burg des Rategoj. Zur Zeit der Einwanderung der Slovenen in die östlichen Alpenländer waren sie noch Heiden, ihre Bekehrung erfolgte vorzugsweise von Baiern aus. Die Bajuvaren verdankten die Organisation ihres Kirchenwesens dem heiligen Bonifatius, welcher vier Bisthümer im Lande schuf, darunter auch Salzburg. Der Bischof Virgilius von Salzburg (745 bis 784), ein geborner Jrländer, sandte Missionäre nach Karantanien und gewann das Volk dem Christenthum. Sein Eifer erwarb ihm den Beinamen eines Apostels der Karantanen. Auch die Patriarchen von Aqnileja nahmen an dem Bekehrungswerke theil.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Volume 7
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Steiermark
Volume
7
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
15.09 x 22.51 cm
Pages
432
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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