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an welchen die Höhe die Breite überragt nnd deren in die Länge gezogenes Gesicht durch
weitgeöffnete Augenhöhlen und schmale Naseuöffuung charakterisirt ist. Diese Fori» ist
wegen der Übereiustimmuug mit jener der in den gernianischen Reihengräbern gefundenen
Langköpfe ganz besonders hervorhebenswerth.
Unter 1.400 Schädeln ans den deutschen Bezirken Steiermarks fand ich nun:
76 4 Procent knrzköpfig (darunter 23 Proceut hohen Grades, hyperbrachykephal,
Länge : Breite — 100:85 0 oder darüber), 23 6 Procent langköpfig (darunter eigentlich
dolichokephal blos 4^2 Procent, die übrigen inesokephal). Nach diesen Zahlen würden mehr
Allgemeinen brachykephaler als die Bewohner des Flachlandes. In Obersteiermark fand
ich: 80 2 Procent kurzköpfig uud 19 8 Procent langköpfig; in Mittelsteiermark hingegen
blos 73 5 Procent brachykephal und 26 5 dolichokephal. Die verschiedene Vertheilnng
variirt aber selbst innerhalb enger Grenzen um 40 Procent. So sind in Adriach (bei
Frohnleiten) 90 6 Procent brachykephal und 9 4 Procent dolichokephal, in dem nahe-
gelegenen Gratwein hingegen 53 Procent brachykephal und 47 Procent dolichokephal, in
Gamlitz (an der Sprachgrenze) sind 60'9 Procent kurzköpfig, 39 1 Procent langköpfig.
Die Frage, ob von den zwei Grundtypen der Haar- und Augenfarbe sich eonstant
je- einer mit einer bestimmten Schädelform combinire, muß verneint werden. Noch vor
kurzer Zeit war allerdings die Ansicht von einem hochgewachsenen, blonden, langköpfigen
Typus, dem ein brünetter, kurzköpfiger Typus mit gedruugeuem Körperbau entgegengestellt
Typus eines Teutschen aus Obersteiermark. als Dreiviertel der Deutschen Steiermarks
kurzköpfig sei». Doch dürfte diese Zahl zu
hoch gegriffen sein, da unter den Schädel»,
die nach dem Verhältniß der Länge zur
Breite noch in die Gruppe der Knrzköpfe
fallen, einzelne eine entschiedeneHinneignng
znr Langköpfigkeit besitzen. Bei Rücksicht-
nahme auf diese zweifelhaften Fälle dürften
gegen 35 Procent der fteirischen Dentschen
langköpfig sein. Die Dolichokephalen sind
auf alle Fälle in der Minorität, namentlich
wenn man die Gruppe der extremen
Dolichokephalie (4 2 Procent) von der
Reihe der Dolichokephalen mäßigen Grades
(Mefokephalen) ausscheidet. Die Verthei-
lnng der zwei Formen wechselt nach der
Localität. Die Gebirgsbewohner sind im
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Volume 7
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Steiermark
- Volume
- 7
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1890
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.09 x 22.51 cm
- Pages
- 432
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch