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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Volume 7
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252 Bedacht genommen, daß die Gleichstimmung nur durch einen gewissen maßgebenden Einfluß erreicht werde» kvuute. Dieser lag iu de» Gräfe« vou Eilli, ihreu Lehensherreu, die eben im XIV. Jahrhundert dem Gipfel ihrer Macht zustrebten. Gegenüber den starren und engen, dann wieder kennbar stückweise ergänzten Burgeu des Oberlandes spricht aus ihueu meist eiue Durchführung wie aus einem Gusse uud eiue wohlthuende Stattlichkeit, ohne den Wehrzwecken das Mindeste zu benehmen. Nur eiue Burg im Oberlande ist ihnen an die Seite zu stellen, das dem Geschlechte von Lichtenstein gehörige Stein bei Neumarkt. Fast scheint es, als ob ein Baumeister aus der Cillier Gegend sie entworfen hätte: die reine Gliederung ihrer Terrassenaulage, dieses durchgeführte Ziuuenwesen und die sonst im Murthale gar uicht erscheinenden Rundthürme lassen eine Bauverwandtschaft vermnthen. Dagegen mußten die Oberländer Burgen auf ihren schmalen Kuppen mit dem Raume geize«, uud an dem noch heute ganz erhaltenen Kapfenstein bei Gleichenberg sieht man, wie an den alten Bankern neue Anlagen sich anfügten und demnach auch der alte Zingel vorgeschoben wurde. Zuweilen gab man die alte Burg auf, ohne sie indeß zu opferu, und baute sich bequemere auf niederer Höhe, aber stets noch mit Berchsried nnd vollem Wehr- charakter. So zu Sturmberg bei Weitz, zu Weitenstein nnd zu Rabeusteiu bei Frohuleiteu. Gelegentlich kam es aber nicht zu Doppelburgen, wie die genannten, sondern der alte Anlageboden wurde gestreckt, auf der nächstgelegenen Erdwelle und manchmal auch auf einer zweiten oder auf der Abdachung wurden durch Gräben getrennte Vorwerke geschaffen. Begreiflich setzte dieses Dehnen und Strecken auch noch im XVI. Jahrhundert fort, allein schon im XIV. und XV. begannen diese überspannten Burgen in Hohenwang uud Neuberg, im XV. bei Strechan, bei Arnfels, Schmierenberg, Montpreis und wohl auch bei Gutenberg. Bequemer konnte begreiflich eine solche Erweiterung bei Tiefburgen sich vollziehen. Die Anlage datirt hier vorwaltend aus dem späteren Mittelalter und man darf in ihnen wohl eine Überleitung zu den Schlössern erkennen. Denn wenn anch ihre vornehmsten Repräsentanten noch immer den Berchfried behalten, so zeigen sie doch, daß man für Bnrgenban nicht eben Bergeshöhe als ausschließliche Bedingung anzusehen begann. Der ursprüngliche Umfangsgraben wurde erst später dauerndem Wasserzufluß ausgesetzt, und in dieser Art erhöhte er den Wehrzweck. Solcher Tiefburgen besitzt Steiermark eine schöne Zahl. Eine Perle in der Reihe ist Feistritz bei J lz , das in allen seinen Theilen den Anwachs ans dem XIV. Jahrhundert bis zu deu Prachtaulageu des XVII. Jahrhunderts noch heute gut erkennen läßt. Noch weit stattlicher, aber hente redncirt oder gänzlich ausgebaut waren die Grenzfesten Bnrgan und Neudau; eine burgenmäßig hervorragende Erscheinung gab das kleine Reuteuau bei Hartberg ab; Stadel, Trautmannsdorf, Lankowitz und Feistritz bei Marburg wareu ursprünglich Mos-, dann Wasserburgen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Volume 7
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Steiermark
Volume
7
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
15.09 x 22.51 cm
Pages
432
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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