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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Volume 7
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392 wurde bei Verminderung der Anzahl der Hochöfen durch deren Vergrößerung erzielt. Steiermark besitzt heute Holzkohlenhochöfen, welche bis 60 Tonnen, nnd Coakshochöfen, welche bis 100 Tonnen Tagesproduktion haben. Es stehen derzeit in Steiermark 24 Holz- kohlen- und 3 Coakshochöfen, von welchen jedoch nur ein Theil betrieben wird. Eine Neuanlage mit 2 Coakshochöfen wurde im Jahre 1889 zu Donawitz in Angriff genommen. Der Zeitabschnitt von der allgemeinen Einführung der Roheisen-Erzeugung im Jahre 1762 bis zu jener des Flammofenfrischprocefses (Puddliugsproceß) bildete die Glanzperiode für die Hammergewerke. Die Erzeugung von Schiniedeisen und Stahl aus Roheisen war nur mittelst des Herdfrischprocesses möglich, weßhalb die Hammergewerken die einzigen Fabrikanten von Eisen und Stahl waren. Dadurch, daß die Erwerbung einer Concession zum Betriebe eines Frischfeners an den Nachweis gebunden war, daß der Bezug einer bestimmten Menge von Holzkohle (2.500 Cubikmeter) ans eigenen Waldungen gedeckt sein mußte, war die Anzahl der Fener eine beschränkte, wodurch für die Besitzer derselben ein Monopol geschaffen wurde. Sie konnteu die Preise dictireu, da sie häufig genug den Anforderungen des Handels kaum zu entsprechen vermochten. Von solchen concessionirten Feuern waren in der Glanzperiode der Hammerwerke 271 vorhanden. Diese waren an den größeren Wasserläufeu Steiermarks überall dort, wo Wald zur Verfügung stand, selbst in den entlegenste» Thälern zu findeu und Wohlhabenheit und Wohlleben, welche sich uicht uur auf den allernächsten Umkreis, sondern auf das ganze Thal erstreckten, in ihrem Geleite; auch Untersteiermark nahm daran theil, weil es seinen Überschuß an Nahrungsmitteln und Wein dorthin absetzen konnte. Zwischen den Besitzern und Arbeitern bestand ein patriarchalisches Verhältniß nnd die Arbeiter, welche bei einem Hammerwerke aufwuchsen, kamen oft während ihres ganzen Lebens nicht aus dem Thale, in dem sie geboren waren. Die Gewerken verpflegten ihre Arbeiter meist selbst, lebte» mit ihnen und die älteren Arbeiter betrachteten sich als zur Familie gehörig, weil sie Frende nnd Leid durch Jahrzehnte mit derselben theilten. In diesen Zeitabschnitt fällt auch die Glanzperiode für die Erzeugung jener Herdfrischstahlsorten, welche weit über die Grenzen der Monarchie unter dem Namen des steirischen, des Jnnerberger, des Tannenbaum, des Paaler Stahles lohnenden Absatz fanden. Die Einführung des Pnddlingsprocefses im Jahre 1835 durch Franz Mayr in Donawitz (in Frantschach in Kärnten wurde derselbe schon im Jahre 1828 eingeführt) veränderte die Verhältnisse wesentlich. Dieser Proceß ermöglichte die Verwendung von mineralischen Brennstoffen bei den Frischprocessen und dadurch die Conceutration des Betriebes an einzelnen wenigen Orten, an welchen mineralische Brennstoffe billig zu habe« und größere Wasserkräfte vorhanden waren. An die Stelle des Kleinbetriebes trat die fabriksmäßige Erzeugung des Eisens. Mit der Conceutration des Betriebes wurde das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Volume 7
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Steiermark
Volume
7
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1890
Language
German
License
PD
Size
15.09 x 22.51 cm
Pages
432
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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