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geschlossenen Orten, wo sich freie Handwerker niederließen, begann ein eifriger Gewerbe-
betrieb und auch der Handel nahm da Aufschwung. So namentlich in dem salzburgischen
Friesach, das aus seiner Lage an der nach Italien führenden Straße manchen Vortheil
zog, 1015 mit dem Markt , Zoll- und Münzrechte ausgestattet wurde und schon 1072
den Rang einer Stadt besaß; ferner in dem bambergischen Villach, wo sich mehrere
Straßen kreuzten nnd ein lebhafter Verkehr zwischen Deutschland und Italien entwickelte,
insbesondere uachdem dieser Platz 1060 das Marktrecht erhalten hatte. Auch die Land-
wirthschast stieg uach Umfang und Ertrag.
Zu den kirchlichen Stiftungen, die dem frommen Sinn des XI. Jahrhunderts ihre
Entstehung und eine zumeist reiche Ausstattung verdankten, zählen: das Kloster der
Benedictinerinnen zu St. Georgen am Längsee, gestiftet (um 1000) von der Gräfin
Wichburg, der Gemalin des Grafen Otwin von Lnrn- und Pusterthal, das Benedictiner-
stist Ossiach, eine Schöpfung der Eltern des Patriarchen Poppo von Aqnileja (aus der
Zeit um 1026) und in der Sage gefeiert als die letzte Zufluchtsstätte des wilden Polen-
königs Boleslaw, das Nonnenkloster sammt Chorherrenstift bei der Marienkirche in Gnrk,
welches die in der Legende so vielfach verklärte Hema (Hemma), die Gattin des Grafen
Wilhelm von Friesach und im Sanngau, gründete (1042) und dessen reiche Güter dann
Erzbischof Gebhard von Salzburg zur Dotation des von ihm am 6. März 1071 gestifteten
Bisthnms Gurk verwendete, endlich das Ordenshaus der Beuedietiner zu St. Paul
ini Lavantthal, dessen erste Insassen Graf Engelbert von Sponheim aus Hirschau iu
Schwabe» berief (1091). Um diese Zeit entstanden auch das Chorherrenstift in Eberndorf
und die Benedictinerklöster von Millstatt (vor 1088) und Arnoldstein (1107). Auf
Veranlassung der Klöster wurden nicht blos weite Landstrecken urbar gemacht, sondern die
Mönche und Nonnen widmeten sich in den Klosterschulen auch dem Unterricht der Jugend.
Als mit Herzog Heinrich III. das Haus Eppeusteiu erlosch (1122), kam Kärnten
an den Grafen Heinrich von Lavant aus dem Geschlecht der Spvuheimer, das die
Herzogswürde bis zu seinem Ausgange erblich behauptete. Die glänzendste Zeit der
Sponheimer Periode ist jene des Herzogs Bernhard (1202 bis 1256). Durch Klugheit,
Bildung und geschäftliche Gewandtheit vor vielen seiner Standesgenossen ausgezeichnet,
auf weiten Reisen in die Verhältnisse fremder Staaten nnd Völker eingeweiht, vertraut
mit höfischen Sitten und mit den Künsten der Diplomatie, dabei von hohenstaufischem
Geiste beseelt, war Herzog Beruhard berufen, sehr oft die innere und äußere Politik des
deutschen Reiches zu beeiuslußen und namentlich in dessen Beziehungen zum Papstthum
sein entscheidendes Wort in die Wagschale zu werfen. Ein Pracht- und glanzliebender Herr,
entfaltete Bernhard in allen Burgen, in denen er Hof hielt, den vollen Prunk des Ritter-
thnms. Er ist der Begründer der kärntischen Hofämter, die er an die in der Nähe von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch