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in dieser Stadt vom Mai bis zum Juli 1552 zu verweilen. Auch König Ferdinand
erschien zu dieser Zeit iu Villach und holte sich die Zustimmung des Kaisers zu dem
Passauer Vertrage.
Nach Ferdinands Tode (1564) wurde sein jüngster Sohn Karl Herr von Juuer-
österreich. Seine ganze Regierung durchzieht der Kampf mit den protestantischen Stauden,
die von ihm die Bewilligung freier Religiousübuug verlangten uud auf jedem Landtage
das Begehren nach Gewissensfreiheit stellten, wobei die Steuer- und Truppenbewilligungen,
die wegen der Türkeugefahr häufig von den Ländern gefordert werden mußten, in hohem
Grade ihre Bestrebungen begünstigten. In seiner Bedräuguiß gab Erzherzog Karl endlich
auf dem Landtage zu Brück an der Mnr (1578) die mündliche Zusage, daß der Adel für
sich uud seine Angehörigen Religionsfreiheit genießen solle, daß die Evangelischen ihre
Kirchen und Schulen in Graz, Laibach, Klagenfurt und Judeuburg behalten dürften, daß
auch die Bürger der Städte und Märkte in ihrem Gewissen nicht beschwert werden sollten;
anderseits hätten die Protestanten sich gegen die Katholiken ruhig uud nicht aufhetzend
zu verhalten.
Da die Stände Manches unternahmen, was die ihnen gemachten Zugeständnisse
überschritt, und er befürchten mußte, daß sie es auch auf Beseitigung des Gehorsams in
weltlichen Dingen abgesehen hätten, befreundete er sich immer mehr und mehr mit dem
Gedanken, eine katholische Gegenreformation in seinen Ländern durchzuführen, und traf
einzelne, eine solche vorbereitende Anordnungen.
Karl starb im Jahre 1590 und hinterließ Jnnerösterreich seinem vom Selbstgefühl
des Herrschers beseelten Sohne Ferdinand II. Das Ungenügende vereinzelter Maßregeln
erkennend, ordnete dieser eine Action in großem Maßstabe nach jenem Plane an, den
Bischof Georg Stobäns von Lavant ihm empfohlen hatte. Die Grundzüge desselben
waren: die Verwaltung der Länder und Städte darf nur Katholiken anvertraut werden.
Akatholikeu sollen nicht Landstände werden. Die evangelischen Prediger und Lehrer sind
zuerst auszuweisen, hierauf sollen die Bürger und Bauern bekehrt werden und ihre Bücher,
Kirchen und Friedhöfe verlieren. Jedermann muß sich schriftlich zum katholischen Glauben
bekennen; wer sich dessen weigert, soll Hab und Gut verkaufen und nach Überlassung des
zehnten Theiles vom Erlöse an den Staat auswandern.
An die Spitze jeuer Commission, der die Durchführung der Gegenreformation
in Körnten übertragen wurde und deren Geleite 300 Büchsenschützen bildeten, trat Bischof
Martin Brenner von Seckan, der „Ketzerhammer". Sie erschien im September 1600 ans
Obersteier im Lieserthal und durchzog die meisten Gegenden Kärntens. Ein erfolgreicher
Widerstand war den Bürgern und Bauern nicht möglich; wer nicht auswandern wollte,
mußte sich unterwerfen. Auch die Stände, die in Klagenfurt — dem Hauptsitze uud
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch