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in Planina und noch an vielen anderen Orten. Die Höhle ist auch mitunter so voll Wasser,
daß man nicht einmal die erste Halle besuchen kann, sie dürfte daher erst dann wieder eine
Bedeutung erlangen, wenn sie als Zwischenglied mit der Adelsberger Grotte und mit der
Pivka jama in Verbindung gebracht sein wird. Die Magdalenen-Grotte enthält übrigens
in einer Spalte köstliches frisches Trinkwasser, wie man es von gleicher Güte auf dem
Karst uur höchst selten findet.
Nebst der Cerna jama, der Pivka jama und der Kleinhäuslergrotte gehört zum
Höhlensysteme von Adelsberg auch noch eine größere Anzahl minder bekannter Höhlen,
die bis in das Gebiet von Schwarzenberg und Kaltenseld einerseits und bis gegen Zirknitz
anderseits reichen. Die Unterbrechnngsstellen betragen zumeist nicht über 50 Meter, und
es wäre die Wiederherstellung der meisten infolge von Elementarereignissen (Deckenbrüchen
oder Dolinenbildnngen) unterbrochenen Commnnicationen keine besonders schwierige
technische Aufgabe. Aus der im Besitze des k. k. Ackerbauministeriums befindlichen, leider
aber noch nicht veröffentlichten Karte des Adelsberger Höhlenrevieres, ist die Zusammen-
gehörigkeit aller dortigen Höhlen genau zu ersehen, und sie wird noch deutlicher werden,
wenn die mittlerweile erforschten oder entdeckten Höhlen nachgetragen sein werden.
Diese wären noch: die eigentliche Magdalenen-Grotte im Magdalenenberge, die zu
den größeren Wasserhöhlen gehört, dann die in der Doline Krselivka beginnende große
Tropfsteinhöhle, die leicht gangbar zu machen wäre. Sie hat zwar durch Devastatioueu
schon arg gelitten, enthält aber noch immer schöne Gebilde in größerer Menge. Auf der
Südseite der Doline hat diese Höhle eine auf theoretischem Wege ermittelte, aber noch
nicht aufgeschlossene Fortsetzung, deren Eröffnung eine wesentliche Lücke des Adelsberger
Grottensystemes ausfüllen würde. Auch die im Jahre 1889 entdeckte sogenannte Ottoker
Grotte in der Canclova dolina gehört in diese Gruppe. Die Strecke, welche dieselbe mit
der Adelsberger Grotte verbindet, wurde erst vor ganz kurzer Zeit von Adelsberger
Bürgern durch Verfolgung des unterirdischen Poiklanses entdeckt, wodurch die Adelsberger
Grotte an Ausdehnung bedeutend gewonnen hat. Außerdem gibt es noch eine große
Menge von kleineren Höhlen. Wenn dieselben oft auch unbedeutend erscheinen, so haben sie
doch eine gewisse theoretische Wichtigkeit als Ergänzungsstrecken des alten Höhlenrevieres,
welches durch locale Störungen in seinem Zusammenhange unterbrochen worden ist.
Die bedeutendsten unter diesen Störungen liegen zwischen der Pivka jama und der
Kleinhäuslergrotte, während jene in der unmittelbaren Nähe der Adelsberger Grotte
technisch leicht zu bewältigen sind. Die Rücksicht auf die derzeitigen Wasserverhältnisse des
Planinathals gebietet jedoch eine eventuelle Vereinigung der sämmtlichen Höhlen des
Adelsberger Revieres mit äußerster Vorsicht vorzunehmen, was insbesondere von den
Wasserhöhlen gilt, während der Verbindung der trockenen Grotten, wenn sie unter
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch