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ihrer schützenden Decke ist eine aus Abfällen der Hauswirthschaft und aus sonstigen zufällig
in den See gelangten Gegenständen entstandene Culturschichte erhalten geblieben, die uns
deutliche Zeugnisse von auf Pfählen im Moor errichteten menschlichen Ansiedlnngen aus
einer Zeit bewahrt hat, in welcher man der Kenntniß der Metalle entbehrte und sich noch
steinerner und knöcherner Werkzeuge bediente.
Der bisher am Südrande des bestandenen Sees untersuchte Pfahlbau bei Brunndorf,
beiläufig 250 Meter vom Seeufer entfernt, ist nur ein Theil der damaligen Behausung
auf dieser ausgedehnten inselreichen Wasserstäche; nach vorliegenden Andeutungen ist bei
fortschreitender Cultur des Torfbodens noch die Entdeckung vieler anderen Pfahlbau-
stationen zu erwarten, ähnlich der Fülle solcher Ansiedlnngen, die sich in den großen
deutschen und Schweizer Seen gefunden hat.
Diese Wohnstätten, welche vereinzelte kleine Gruppen bildeten, waren nicht blos über
Sommer, sondern auch im Winter bewohnt, was aus den in der Culturschichte häufigen
Knochen des Singschwans zu ersehen ist, welcher nordische Wintergast sich noch jetzt auf
den Moorgewässern um Laibach einzustellen Pflegt. Die nicht minder häufigen Knochen-
reste von Pelikan, Kormoran, Kranich, Storch, Reiher, von Wildenten und anderen mehr
dürften von den Brntcolonien der Wasservögel an geschützten Einbuchtungen des Sees
herrühren. Fischerei, Jagd und Viehzucht bildeten die Hauptbeschäftigung der Bewohner;
die erstere betrieb man theils mit Netzen, angefertigt mit starken Nadeln aus Hirschhorn-
zinken, man versenkte dieselben in den See mittelst der in großer Menge vorgekommenen
thönernen spinnwirtelähnlichen Beschwerer; theils gebrauchte man für den Fang großer
Raubfische, wie Huchen und Hecht, eigenthümliche aus Hirschhornenden angefertigte Angeln
in der Form kleiner Fischchen, mit einem Loch versehen zum Durchziehen der Leine.
Zu den aus der Fauna Krams verschwundenen Jagdthieren jener Urzeit gehören
ferner Urochs, Elch, Steinbock; diese drei sind nur in wenigen Knochenresten vertreten,
dagegen Biber und Wisente sehr häufig. Letztere dürften meist in Fallgruben gefangen
worden sein, die Mehrzahl derselben waren junge Thiere, es kamen aber auch Hörner,
Schädelstücke, Wirbel- und Fußknochen von Riesenthieren vor, die in ihrer Größe den
Vorkommnissen dieses Wildes im VI. Jahrhundert n. Chr. gleichen mochten, von denen
uns der langobardische Geschichtschreiber Paulus Diaconus berichtet, es sei ihm von einem
am Königsberg, einer Kuppe des jetzigen Birnbaumerwaldes, erlegten Wisent von solcher
Größe erzählt worden, daß auf dessen Haut fünfzehn Menschen neben einander hätten liegen
können. Bibercolonien waren in den Zuflüssen des Sees häufig, Schädelreste von mehr als
150 Stücken dieses Nagers wurden gesammelt; zwei uacheusörmige Fangwerkzeuge aus
Eichenholz mit Fallthüren, in Einrichtung uud Größe zwei solchen aus Pommern bekannt
gewordenen vollkommen gleichend, haben offenbar zum Biberfang gedient. Das Haupt-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch