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das andere mit Leichenbrand; manche größere Tumnli waren Familiengräber. Zwei
Riesengomilen an der Bezirksstraße bei Podsemelj bargen mehrere Hunderte von Leichen,
ganz beigelegt oder mit Leichenbrand in Urnen, mit zusammengestürzten Grabkammern
aus Steinsatz, auch mit bloßen Aufschüttungen von Kohle und Asche. Von den beigesetzten
Leichen, selbst von den Skeletten war in den Gomileu meist nichts anderes übrig geblieben,
als eine dunklere Färbung der Erdschichte. Ausgedehnte Flachgräber mit Tumnlis
abwechselnd kamen in Watsch und Slepschek bei Nasseusuß vor.
Zu den reichst ausgestatteten Begräbnißstätteu gehören jene am Tersischehügel bei
Zirknitz, auf dem Magdalenenberg bei St. Marein, die Hügelgräber um St. Margarethen
und bei Germ, vor allen aber die berühmte Nekropole vou Watsch ober einem fruchtbare»
Hochplateau des Savethals, wo der Volkssage nach einst eine große Stadt stand am
Abhang eines dolomitischen Bergkammes, von Klenik bis zum heiligen Berg reichend,
mit Gräberstätten in Zwischenräumen, dann das bedeutende Todtenfeld am südlichen
Rande des Nassensnßerthals ober Slepschek und Ostroschnik.
Die Bronzefunde dieser Gräber stimmen in ihrem Charakter, wie gesagt, wesentlich
mit jenen von Hallstatt überein; es zeigen sich aber an ihnen auch merkwürdige Analogien
mit den Funden aus den enganeischen Gräbern in Oberitalien, sowie endlich in den Funden
einzelner dieser Grabstätten, so z. B. in Zirknitz, dann in Ostroschnik bei Nassenfnß ein
gewisser localer Typus ausgeprägt ist. An allen diesen Fundstellen waren eiserne Kelte,
Lanzenspitzen, Speere und kleine Messer sehr häufig. Kurzgriffige Dolche aus Eisen, in der
dünnen verzierten Bronzescheide steckend, erscheinen selten, dagegen Pfeilspitzen aus Eisen
oder Bronze ziemlich häufig, entweder flach, mit Widerhaken versehen, oder bei jenen aus
Bronze pyramidal dreiflügelig mit der Dülle zum Anstecken und mit Gistloch. Eine merk-
würdige Erscheinung ist das sast gänzliche Fehlen der dieser Culturperiode eigenthümlichen
Schwerter; die einzige derartige Waffe, welche bis jetzt in Kram gefunden wurde, ist ein
schönes bronzenes Hallstatter Kurzschwert, welches in der Grabkammer einer Gomile in
Germ zwischen Gefäßen aufrecht im Boden steckte.
Umso auffallender ist das Vorkommen der in anderen Ländern sehr seltenen Bronze-
helme in verschiedener Gestaltung. Aus Watsch kennt man deren fünf, vier davon befinden
sich in dem naturhistorischen Hofmuseum zu Wien, einer im krainischen Landesmnsenm;
zwei derselben, aus Bronze gehämmert mit einfacher Schneide nach der Länge des Hauptes,
stimmen mit den Helmen von Negan in Steiermark ganz überein, einer davon hat
etrnskifche Schriftzeichen. Von drei weiteren Helmen ist einer aus Bronzeblechen zusammen-
genietet, einer mit Doppelkamm, ein zweiter mit Helmzier an der Kante zum Anbringen
der herabhängenden Crista. Außerdem gab es auch große schüsselsörmige Kopfbedeckungen
aus Holzgeflecht, mit Leder überzogen und mit Bronzenägeln dicht beschlagen oder zwischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch