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Sand und dazwischen die meist absichtlich verbogenen eisernen Schwerter mit oder ohne
Scheide, Ketten, Haumesser, Zierat und sonstiges Kleingeräth lagen.
Das aus weichem Eisen gearbeitete zweischneidige Schwert, fast ein Meter lang,
ohne Mittelrippe, mit parallelen Schneiden und breitem Griff, nicht zugespitzt, sondern am
Ende abgerundet oder stumpfwinkelig, wurde nicht als Stich-, sondern als Hanwasfe
gebraucht; im Kampfe beim Hieb oft gekrümmt, trat es der Krieger nach dem Zeuguiß
römischer Schriftsteller mit dem Fuße wieder gerade. Es ist von der nämlichen Form wie
jenes der gallischen Scharen des Brennns, vor denen Rom erzitterte. Die Gallier trngen
es an der rechten Seite an einer eisernen Kette als Wehrgehänge, auch diese lag iu
den Gräbern von Slepschek bei den Waffen. An der ans dünnem Eisenblech kunstvoll
gearbeiteten Schwertscheide treten als neues Ornament Vogelköpfe oder das Triqnetrnm
mit geschwungenen Linien aus, welche in Voluten oder Ranken enden. Wuchtige Haumesser
vou einer in der Bronzezeit nicht vorgekommenen Größe und Form sind am Griffende zu
einem Ring ausgehämmert; die viel breiter und mannigfacher gewordenen Lanzenspitzen
tragen eine sehr verschmälerte lange Dülle; Schilde mit eiserner Schildfessel vervollständigen
die Rüstung der Krieger. Eines der schönsten Fundstücke dieser Zeit ist ein Bronzehelm
von Weißkirchen mit Kappenschild am Nacken, niit rundem Eisenknopf an der Spitze
und mit beiderseitigen Backenklappen ans Bronzeblech, mit getriebenen Palmetten verziert.
Geben die Beile mit der Schneide parallel laufendem Schastloche ein Zeugniß
bewundernswerth entwickelter Schmiedekunst, so kennzeichnen anderseits die aus Bronze
oder Eisen verfertigten Fibeln durch ihre eigenthümliche Form die ganze Zeitperiode. Als
Armschmuck erschienen solide oder hohle eiserne Ringe, zuweilen mit Knoten versehen, oder
ein verschiebbarer Drahtring; sehr charakteristisch sind bronzene Armringe aus hohlen
aneinander gereihten Halbkugeln. Als Halsring wurde von Männern der gedrehte bronzene
Torqnes getragen, wie ihn die römische Kunst in der berühmten Marmorstatue des
sterbenden gallischen Fechters dargestellt hat. Die Gürtel bestehen ganz aus Ringen mit
eingeführten bandartigen Zwischengliedern und tragen als Schließe einen Pferdekopf.
Das berühmte gallische Email ist durch einen Knopf aus rother Pasta als Verzierung
des Bügels an einer La Tene-Fibel aus Germ vertreten. Die früher häufigen Bernstein-
uud Glasperleu vermißt man bei uns in den gallischen Gräbern gänzlich; es scheint der
Handel mit diesen beiden Artikeln seinen einstigen Weg durch Kram verlassen zu haben,
dagegen wurden Armbänder und Fingerringe aus Glas gefuudeu.
Die barbarischen Silbermünzen der Gallier erscheinen zum erstenmal im Lande, sie
sind Nachahmungen der Tetradrachmen Philipps des Zweiten von Makedonien. An der
Vorderseite mit reichbehaartem männlichen Kops und breitem Perlendiadem, auf der Rück-
seite mit einem Pserd oder einem Reiter; zuweilen erscheint auf denselben der Name
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch