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gewogene Herrscher und mancher Fortschritt in Krain knüpft sich an ihre Namen. Der
Adel, der sich in Laibach niedergelassen, wurde im Jahre 1320 von Heinrich verhalten,
alle Lasten der Bürger zum Schutz uud zum Fortschritt der Stadt mitzutragen. Der in
Oberkrain neu entstandene Markt Radmannsdorf erhielt von Herzog Heinrich Stadt-
freiheiten. Zu jener Zeit wurden die Klöster der Clarissinnen zu Münkend orf (1287) und
zu Lack (1331) gestiftet. In diese Periode fiel anch die Ansiedlnng von tirolischen Colonisten
aus Jnnichen, welche der Bischof Emicho von Freising ins obere Selzacher Thal ver-
pflanzte, wo von ihnen (1283) Zarz gegründet wurde.
Nach dem Tode Heinrichs von Kärnten (4. April 1335) hatten die habsbnrgischen
Herzoge Albrecht der Weise nnd Otto der Fröhliche von Krain Besitz ergriffen.
Zwar machte ihnen König Johann von Böhmen, dessen Sohn Johann Heinrich seit 1330
mit Margaretha, der Tochter Heinrichs von Kärnten, verheiratet war, Krain uud Kärnten
streitig, allein dnrch den Frieden vom 9. October 1336 wurde der Streit um Herzog
Heinrichs Erbe zu Gunsten der beiden Habsburger beendet uud Kraiu für immer für
Österreich gewouueu. Und welche Wichtigkeit die österreichischen Herzoge auf den Besitz
dieses Greuzlaudes legten, dafür ist uns die Regiernngsthütigkeit Rudolf des S t i f t e r s
eiu sprechender Beweis. Am 27. März 1360 erschien er in Laibach, um die Huldigung
des Landes zu empfangen, umgeben von einer glänzenden Versammlung hochansehnlicher
Fürsten. Es handelte sich auf dieser Fürsteuversammlung um wichtige Angelegenheiten:
die Übergriffe der Republik Venedig auf das Gebiet des Aquilejer Patriarchen uud die
Ansprüche, welche dieser auf Adelsberg und Wippach erhob, scheinen den Gegenstand der
Verhandlungen gebildet zu habe». Die letztere Frage wurde zu Gunsten des Habsburgers
gelöst, schon 1361 befand er sich im unbestrittenen Besitze der genannten Schlösser. Wegen
weiterer Ansprüche des Patriarchen entbrannte übrigens zwischen diesem und Herzog
Rudolf ein Krieg, in welchem der Patriarch besiegt wurde; er mußte dem Herzog infolge
dessen das Schloß Laas, die Pfarren Krainbnrg uud St. Peter in Laibach abtreten und
alle Lcheu Aquilejas in Krain und in der Windischen Mark den Herzogen von Österreich
verleihen. Außerdem war Rudolf auf die Erwerbung weiteren Besitzes in Krain bedacht.
Die Grafen von Görz hatten nämlich frühzeitig im heutigen Krain theils vom Patriarchate,
theils von anderen Besitzern bedeutende Lehen erworben. Die Gebiete am Karst, Wippach,
Senofetfch, Prem, Adelsberg und Jdria gehörten ihnen; in der Windischen Mark besaßen
sie Möttliug, Tscheruembl, Seiseuberg, Weichselburg, Schöuberg und Maichan, welche sie
im Jahre 1248 nach dem Tode Ottos von Andechs-Meran geerbt hatten; ferner war die
Grafschaft Mitterburg in Jstrien von den Eppensteinern in ihren Besitz gekommen. Bei
der Theilung des Görzer Hauses in eine tirolische und eine görzische Linie waren alle
diese Besitzungen den Grafen von Görz anheimgefallen. Nun schloß Herzog Rudolf am
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch