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das dritte (poprtnik) aus Weizenmehl, letzteres mit allerlei Zieraten im Teig.
Vermöglichere backen wohl auch Nuß- und Honigkuchen (povitica, pvtiea) oder eine Art
Kletzenbrod, in dessen Teig kleingehacktes Dürrobst gemischt ist. Gekochtes Dürrobst bildet
gewöhnlich auch das Abendessen am Weihnachtsabend, die Brode aber werden nach-
einander an den drei Hauptfeiertagen angeschnitten, also daß der poprtmk erst am
Dreikönigstag an die Reihe kommt. Den weihevollen Christbaum kennt das Volk nicht,
einen gewissen Ersatz dafür bietet ihm die humorvollere Nikolausbescherung. Am Drei-
königsabend aber werden über alle Thüren zwischen die Jahreszahl und zwischen Kreuze
die Anfangsbuchstaben der Namen der drei Weisen (z. B. mit
Kreide geschrieben, und dies bleibt bis zum nächsten Jahre so.
Vom Christabend bis gegen Lichtmeß hiu ziehen Kinder, gewöhnlich in weiße Laken
gehüllt und in ungerader Anzahl, von Haus zu Haus und singen Lieder, welche aus die
innerhalb jenes Zeitraumes fallenden Feste Bezug haben oder des Himmels reichsten
Segen über das jeweilige Haus herniederrufen. Milde Gaben, meist in Vietnalien
bestehend, lohnen die jungen Sänger. Den heidnischen Ursprung dieses Umzuges beweist
außer dem Namen auch der Umstaud, daß, nach älteren Angaben, diese Lieder in früheren
Zeiten schalkhafter Natur waren.
Die Meinung, daß in der Christnacht alle Thiere in prophetischem Geiste mit
einander reden, welche Sprache jedoch nur eiu Frommer vernehme, daß eine helle, heitere
Christnacht auf ein Mißjahr deute, daß die Seelen Derjenigen, welche am Christtag
sterben, geraden Weges zum Himmel fahren und dergleichen mehr ist unter den Slovenen
allgemein verbreitet, während man durch manche, auch anderwärts geübte abergläubische
Bräuche die Zukuuft zu erforsche» oder Glück herbeizuführen trachtet.
Die Kerzenweihe (am 2. Februar), uud wäre es auch nur ein Wachsstöcklein um
zwei Kreuzer, wird so wenig versäumt als die Palmweihe, zu der die Kraiuer Sloveneu,
in Ermangelung von Palmen und selbst Ölzweigen, Bündel von Haselgerten, Weiden-
ruthen und anderen Hölzern, mit Wachholder oder einem anderen immergrünen Zweig
an der Spitze, herbeibringen. Ebenso wird der Blasiussegeu (3. Februar) und die
Einäscherung (am Aschermittwoch), wo diese vorgenommen werden, eifrig aufgesucht.
Höher noch als die Weihnachtsfeier scheint dem Sloveneu das Osterfest zu stehen.
Schon der Umstand, daß er dazu das ganze Haus einer gründlichen Reinigung unterzieht
und er selbst gern, wenn es nur möglich ist, in einem neuen Kleide erscheint, weist auf
die Bedeutung, welche er diesem Feste beilegt. Hat er für die Weihnacht nur die Aus-
drücke: sveti veeer (der heilige Abend) und doSiö (das Gotteskind), so ist ihm Ostern
velika noö (die hohe Nacht) und die ganze Eharwoche selbst veliki kecken (die hohe
Woche). Möglich, daß der so mancherlei Druck erleidende uud deßhalb mehr erust
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch