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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Volume 8
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411 geworden ist. Wenn nun auch die lateinische Sprache im Mittelpunkt des Unterrichts stand, so wurde doch die Pflege der deutschen nicht vergessen. Davon zeugen der deutsche Katechismus und Psalter, in welche die Jugend eingeweiht wurde, davon das deutsche Kirchenlied, das neben dem slovenischen ertönte. Ja man spricht sogar von satyrischen Schmähliedern gegen Papst und Antichrist, die im Umlaufe waren; doch bleibt bei ihrem Verlust unentschieden, ob sie in deutscher oder sloveuischer Sprache geschrieben waren. Was sonst das XVI. Jahrhundert an deutschen Dichtwerken hervorgebracht hat, entbehrt der Bedeutung: sowohl der in Verse gebrachte Zug des Ritters Hans Ferenberger gegen den Türken und die rhythmische Bearbeitung der Genealogie der Edlen von Rain, die in der ersten, aber bald gesperrten Druckerei des Hans Mannel in Laibach erschienen waren, als auch die sprachlich ungefüge Lebensbeschreibung des krainischen Landeshauptmanns Josef von Lamberg, die in mehr denn 1.600 Versen mit ihren eingestreuten Ermahnungen die Geduld des Lesers ermüdet. Werke aber, wie jene des rechtsgelehrten Pegens oder des vielgereisten Sigmnnd von Herberstein entziehen sich ob ihres Inhalts und der lateinischen Sprache, in der sie geschrieben sind, unserer Betrachtung. Mit der Gegenreformation verschwanden alle Spuren des geistigen Lebens, welches der Verkehr mit dem protestantischen Deutschland angebahnt hatte. Die Väter der Gesellschaft Jesu beherrschten nunmehr Schule und Wissenschaft. Sie nahmen auch das protestantische Schuldrama auf, um es im Dienste der Kirche zu verwerthen. Zumeist schöpften sie ihre Stoffe aus Bibel und Legende, seltener aus der Welt- oder vater- ländischen Geschichte. Alle diese Dramen, die durch scenische Pracht die Augen der Zuschauer blendeten, waren lateinisch; nur selten, daß man sich zu ganz deutschen Aufführungen oder zu Dramen herbeiließ, deren lateinischer Text, wie bei Stefan Fadinger, mit deutschen Versen unterbrochen war. Gefährliche Nebenbuhler der Jesuiten wurden die hochdeutschen Komödianten, mit denen um die Mitte des XVII. Jahrhunderts das deutsche Drama in Laibach einzog. Mit der Bekehrung und dem Martertode des heiligen Enstachius trat der Schauspieler H. Ernst Hoffmann vor das dankbare Pnblicnm, das sich bald an den Späßen einer derbkomischen Bedientenfigur erheiterte, bald sein Auge an scenischen Überraschungen, wie dem Ballet der wilden Thiere, an Christus über den Wolken n. s. w. weidete. Von diesen fliegenden Truppen begeistert, dichteten zwei Krainer, Martin Händler und Melchior Harrer, ein dreiactiges Drama: „Der verirrte Soldat" oder „Des Glückes Probirstein". Um dieselbe Zeit, als Jesuiten und Komödianten um den Vorrang der Bühne in Laibach stritten, saß in seinem romantisch einsamen, wipfelnmranschten Bergschloß Wagensperg der berühmteste Sohn seines Landes, Freiherr von Valvasor, und schuf der Heimat zu Ehren „Die Ehre des Herzogthnms Kram". Valvasor, dessen Ahnen einem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Volume 8
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kärnten und Krain
Volume
8
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
16.41 x 23.03 cm
Pages
532
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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