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Stoffe nicht heraus, nur ab und zu wird auch die Sprache einer grammatikalischen oder
lexikalischen Behandlung unterzogen, wobei sich auch Autoren aus Körnten, Steiermark
nnd dem Küstenlande znm erstenmal bemerkbar mache». Obgleich mittlere Leistungen über-
wiegend sind nnd auch die religiöse Dichtung — eine profane gibt es noch immer nicht —
keinen nennenswerthen Fortschritt zeigt, findet sich doch auch manches über dieses Nivean
einigermaßen Hinausreichende. Diesbezüglich erwähnt zu werden verdient schon das Haupt
und der eigentliche Motor der Gegenreformation, Thomas Chrön, das ist Hren (1560
bis 1630), dessen reine, an Bohoric gelänterte Sprache zumal wohlthuend sich abhebt
von der sremdthümelnden und regellose» Manier manches seiner Nachfolger und darunter
auch solcher, die an seine Sprache die bessernde Hand anzulegen sich anmaßten. Dieser
Tadel berührt M. Kastelec (1620 bis 1688) nicht, der in seinen zahlreichen Erbauungs-
schriften die äußere Form nicht vernachlässigt und auf Sprachcorrectheit Werth legt, ohne
damit der Leichtfaßlichkeit Abbruch zu thun. Keine gewöhnliche Erscheinung ist auch
C a n n e s L^p l i s t a a sanc ta t^ruee (.lane? Xrstmk vck 3v. XriZa), der in seinen
fünf stattliche Qnartbände füllenden Homilien neben einer ungewöhnlichen Belesenheit in
der kirchlichen wie profanen Literatur auch dialectische Routiue uud eine starke Anlage znr
Reflexion zeigt, aber diese seine Vorzüge durch grobe stilistische und sprachliche Gebrechen
erheblich schmälert. Voll Bizarrerie und aufdringlicher Ambition ist Pater Marcus Pohl iu
(1735 bis 1801), ein zwar vielseitiger, aber wenig gründlich unterrichteter Mann, der sich
in der Rolle eines Sprachreformators am besten gefällt, obgleich er gerade für diese die
geringste Eignung besitzt. Doch alle seine Schwächen und Mißgriffe werden dadurch
reichlich wettgemacht, daß er einerseits dnrch seine zahlreichen, inhaltlich viel Abwechslung
bietenden Schriften die Leselust neu belebte und den Leserkreis selbst bedeutend erweiterte,
anderseits jüngere Talente für die Literatur zu gewinnen verstand und sie durch seine
willkürlichen Neuerungen zum Selbstdenken und zu einer gesunden Opposition veranlaßte,
sowie er auch durch seine sprachlichen Schrullen und Abgeschmacktheiten in weiteren Kreisen
auf Widerstand stieß und Bekämpfungen erfuhr (beiläufig sei auf die zielbewußte und
erfolgreiche Thätigkeit Oswald Guts manns hingewiesen), wodurch er einen rascheren
Entwicklungsgang der Sprache und ein intensiveres Studium derselbe» herbeiführte. Auf
diese Weise nützte er denn indirect weitaus mehr, als er direet schadete. Nicht uuerwähut
bleibe noch, daß man über seine Aufmunterung nunmehr auch die weltliche Dichtung zn
cnltiviren begann. Ein Theil dieser ersten von A. F. Dev, M. Naglic, I. Mihelie,
Val. Vodnik und Anderen herrührenden schüchternen Versuche gelaugte in drei von
Dev herausgegebenen Bändchen „Pisanice" (Laibach 1779 bis 1781) zum Abdruck und
findet sich auch der erste sloveuische Operntext („Belin" betitelt und von Jakob Znpan in
Musik gesetzt) darunter.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch