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Verwendung finden. Berühmt sind Krains große und schöne Krebse, namentlich jene aus
der Gnrk und anderen Unterkrainer Missen doch hat die Krebssenche der letzten Jahre
die Zahl der Krebse stark gemindert.
Die Seidenzucht wird uur noch im Wippachthal und in einigen an das Küsten-
land grenzenden Ortschaften des Karstes betrieben. Doch ist dieser Erwerbszweig wegen
der Nanpenkrankheit und der abnehmenden Rentabilität stark zurückgegangen.
Den Wälderu Krains verleiht der Kalkboden, ans dem sie fast ausnahmslos auf-
gebaut sind, ihr charakteristisches Gepräge. Wie sie sich überhaupt durch deu Reichthum
der Flora auszeichnen, so charakterisirt sie auch eine rasche und reiche Holzerzeuguug.
Das Kalkgesteiu begünstigt in der Regel nicht die Bildung tiefgründiger Vegetations-
schichten, die sich in unseren Waldbergen denn anch nur dort vorfinde«, wo sie sich auf
Kosten der höher und steiler gelegenen Hänge auf mechanischem Wege ansammeln konnten.
Dazu kommt die eigenthümliche höhlige Schichtung unseres Kalkgebirges in der Tiefe und
seine uugemeiu schroffe, sehr klüftige und mnldige Ansformnng an Her Oberfläche. Der
Waldboden des Kalkgebirges ist solcherart in Krain mehr als irgend ein anderer darauf
angewiesen, sich durch vegetabilische Stoffe zu erhalten und zu ergänzen. Benimmt man ihm
diese Möglichkeit, indem man ihn von Wald entblößt oder den Waldstand mindert, so
verarmt er oder verliert doch merklich an Prodnetionskrast. Die waldentblößte seichte
Krume ist dann nicht nur der zersetzenden Einwirkung der Sonne, sondern — bei der
durchlässigen und höhligen Beschaffenheit des Grnndgesteins — auch der Abschwemmung
nach der Tiefe ausgesetzt. Diese Eigeuthümlichkeiten des Kalkgebirges bewirken, daß die
größere Hälfte der produktiven Bodensläche sich als absoluter Waldboden darstellt; auch
ein großer Theil uuserer Hutweiden ist nur durch irrationelle Entwalduug dazu geworden.
Was die Sandstein-, Sand- und Schotterböden betrifft, so bieten dieselben nur
einem geringen Theile der Wälder Standort. Meist dem Hügellaud und der Ebene
angehörig, haben die Erdschichten dieser Formationen tieferen Grund nnd sind in Bezng
auf die Waldcultur dem vorhin erwähnten Übelstande nicht unterworfen; dennoch stehen
die hier vorkommenden Wälder an Prodnctivität jenen des Kalkbodens weit nach, ein
Umstand, welcher sich hauptsächlich aus der übermäßige» Streunutzung, die immer die dem
Wirthschaftshofe nächstgelegenen Wälder trifft, erklärt.
Auf die Erhaltung der Waldcultur hat insbesondere auch die Ausformuug des
Terrains großen Einfluß genommen. Von der Laibacher-, der Zeier- nnd der Gnrkebene
abgesehen, die etwa mit 13 Qnadratmeilen veranschlagt werden können, ist in Krain nnr
Berg und Thal vorhanden. Die Gebirge sind selten sanft geformt, meist steil zerrissen,
felsig, vou Gräben durchfurcht und von gewaltigen Trümmermassen durchbrochen, mit
Abstürzen nach der höhligen Tiefe; die Thäler sind scharf eingeschnitten, enge, insbesondere
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch