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Bedeutung sind, souderu der wirthschaftliche Aufschwung der Küstenlandsstriche ohne eine
solche Vorsorge für den Wald nicht denkbar ist, verleiht den Fragen der Forstpolitik eine
universelle Bedeutung.
Die Gebirge Unterkrains bleiben namhaft unter der oberen Grenze der Wald-
region zurück, indem sie die größte Höhe (4.000 Fuß) iu dem Schneeberge des Göttenitzer
Forstes erreichen, die Hauptmasse der Wälder sich aber über Lageu zwischen 1.000 und
2.500 Fuß verbreitet. Weit hinein in das Unterkrainer Bergland, welchem die Ungunst
der Commuuications-Verhältnisse noch manche reiche Waldschätze vorbehalten hat, reicht
die eigentliche Karstformation. Die hier noch vorsindlichen prachtvollen Buche»- und
Tauneuforste lassen die Größe des Verlustes ermessen, den Jnnerkrain durch die Ent-
waldung erlitten hat und Unterkrain durch eine ähnliche Devastation erleiden würde.
Die Wälder von Krain nehmen eine Fläche von 442.309 Hektar oder 44 4 Procent
des ganzen Landes ein. Davon entfallen 4 Procent auf Staatsforste, 25 Procent auf deu
Großgrundbesitz, 20 Procent ans Gemeinde- uud Genossenschaftswälder und 5l Procent
auf den Kleingruudbesitz. 50.878 31 Hektar gehören dem Fideicommiß-Waldstande und
2.489 81 Hektar kirchlichen Anstalten oder Körperschaften an.
Was die Vertheilung der Holzarten betrifft, so überwiegen die Laubwälder (mit
ungefähr drei Fünftheilen) beträchtlich die Nadelholzwaldnugen. Vorherrschend sind unter
den Laubhölzern die Rothbuche, die Eichenarten Leiis, ivbus und psäuneulata und die
edle Kastanie. Außerdem kommen eingesprengt oder in reinen Beständen von geringer
Ausdehnung noch vor: die Weißbuche, die Hopfenbuche, die Esche, die Ulme, der Ahoru,
Linden, Erlen, Espen, Schwarzpappeln, Salweiden, Birken, Ebereschen und andere mehr.
Von den Nadelhölzern herrschen die Fichte, die Tanne, die Weißföhre und die
Lärche vor. Eingesprengt in Culturen, oder auf kleinen Strecken eingemengt kommen vor:
Legföhre, Weimouthskiefer uud Schwarzföhre, in einzelnen Exemplaren die Eibe. Die
Rothbuche nimmt den Vorrang sowohl in reinen Beständen, als in den verschiedensten
Mischungen, vornehmlich aber in solchen mit Tannen und Fichten ein. Sie erklimmt in
Krain überall die höchsten Ränder der Waldregion. Die Eichenarten trifft man in aus-
gedehnten reinen Beständen nur in deu Tieflagen Unterkrains, dann horstweise in den
Ebenen und Hügeln der niederen Landestheile. Die edle Kastanie ist in Unterkrain
ziemlich stark verbreitet; im Ostabfall des Gorjanc-Gebirges insbesondere bildet sie aus-
gedehntere reine Hochwaldbestände. In den Weinbergen ist sie allenthalben als gut
gepflegter Niederwald anzutreffen. Unter den Nadelhölzern halten Fichte nnd Tanne sich
die Wage. Während erstere die Hochlagen Oberkrains beherrscht, behält in Inner- und
Unterkrain, besonders die tieferen Lagen und Mittelgebirge bevorzugend, rauhere Stand-
orte aber der Buche überlassend, die Tanne entschieden die Oberhand. Der Weißföhre
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch