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begegnen wir vorzugsweise an den Save-Ufern, auf den Alluvial- und Diluvialböden,
dann im Hügellande mit deu Eichenarten gemengt. Die Lärche ist in Oberkrain heimisch.
Hier findet sie sich zwischen 3.000 und 6.000 Fuß Seehöhe vorzugsweise mit der Fichte
gemengt; in reinen Beständen ist sie unter 5.000 Fuß Seehöhe an den Nordseiten des
Wurzner Savethals anzutreffen. In Jnnerkrain findet sie sich auf natürlichen Stand-
orten nur in der Gegend von Jdria, in Unterkrain am Kumberge vor.
Von den Nadelhölzern untergeordneten Vorkommens ist die Krummholzkiefer am
wichtigsten; sie beherrscht die obersten Ränder des vberkraiuischen Alpen-Waldgürtels,
die Schutthalden am Fuße der Gebirge. In Jnnerkrain bezeichnet sie an der Kuppe des
Schneeberges deutlich die Grenze der Waldvegetation. Die Schwarzkiefer wird in Culturen
und namentlich auf dem Karste sehr begünstigt. Die Weimonthskiefer zeigt auf der Herrschaft
Mokritz in Unterkrain ausgezeichnete Erfolge der künstlichen Anzucht.
Von der Waldfläche gehören 72 Procent zwei entschieden schattenliebenden und
schwersamigen Holzarten, der Rothbuche und der Tanne an, ein Umstand, welcher für
vorsichtigere Hiebführung und allmälige Holznutzung spricht. In Jnnerkrain, an den
Grenzmarken des eigentlichen Karstes, wo Bnche und Tanne 95 Procent des Waldlandes
einnehmen, stellt sich die völlige Abschaffung des auch der Bodenverhältnisse halber ver-
werflichen Kahlhiebes geradezu als nothwendig heraus.
Die Belastung der Wälder durch Holz-, Weide- und Streuservituteu hat bis vor
weuigen Jahren, wo die Ablösung derselben der Hauptsache nach zur Durchführung
gelangte, eine rationelle Forstwirthschaft nicht aufkommen lassen. In den seither entlasteten
herrschaftlichen Wäldern beginnt denn auch der Aufschwung der Forstwirthschaft sich
bereits zu vollziehen, welche, unterstützt durch moderne Betriebseinrichtungeu, den Besitzern
eine gewinnreichere und auch rationellere Ausnützung ihrer Forste gewähren. In dieser
Richtung verdiene» hervorgehoben zn werden die Holzförderungsanlagen der krainischen
Industrie-Gesellschaft iu Oberkrain, welche die Bringung des Holzes aus früher kaum für
zugänglich gedachten steilen Abhängen der julischen Alpen ermöglichen.
Auf die nachhaltige Wirthschaft entfällt nach dem gegenwärtigen Stande eine Fläche
von 46.194 Hektar, auf die aussetzende Wirthschaft 396.115 Hektar. Der Betrieb ist auf
einer Fläche von 40.347 Hektar systematisch und auf 401.962 Hektar empirisch geordnet.
Das Gesetz vom 5. Juli 1853, welches die Ablösung uud Regulirung der Forst-
servituteu vorschreibt, hat in Krain indeß auch einige nachtheilige Einwirkungen ans die
Forstwirthschaft hervorgebracht. Iu der Zerstücklung der großen Besitztümer und der
Devastation der individuell ausgetheilte» Äquivaleutflächeu lag eine große Gefahr für die
Waldwirthschaft unseres Landes. Dieselbe wurde durch die im Jahre 1872 seitens des
Ackerbanministeriums erfolgte Bestellung von Uberwachnngsorgauen znm nicht geringen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch