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Judustriegesellschaft, welche in ihren am südlichen Gehänge der Karavanken gelegenen
nnd der Trias «»gehörigen Erzlagern zu Viguusica 17,540 Metercentner Braunstein
erzeugt und theils zu Ferromangan verschmilzt, theils nach Italien, Deutschland, Böhmen
und Mähren absetzt.
Weniger bedentend ist das Eisenerzvorkommen in Kram und demnach auch die Eisen-
erzförderung eine verhältnißmäßig geringe. Während in ganz Österreich 7,961.164 Meter-
centner Eisenerze producirt wurden, beträgt diese Produktion in Krain blos 102.271 Meter-
centner/ das ist nur 12 Procent der Gesammterzengung. Die Eisenerze sind vorwiegend
Spatheisensteine, dann Rasen-, Bohnen- und Thoneisensteine und nur zum geringsten
Theile Roth- und Brauneisensteine. Bei der Eisenerzgewinnnng sind bei 6 Bergbauen
244 Arbeiter beschäftigt, die gewonnenen Erze werden in 6 Eisenhütten mit 9 Hochöfen,
von denen jedoch gegenwärtig nur 6 im Betrieb stehen, geschmolzen, wobei 278 Arbeiter
Verwendung finden und 56.000 Metercentner Roheisen im Werthe von 300.000 Gulden
erzeugt werdeu. Die größte Erzeugungsmenge liefern die Hütten Janerburg, Sava und
Feistritz der krainischen Jndnstriegesellschaft mit 45.758 Metercentner, meist Frischroh-
eisen, darunter 19.886 Metercentner Spiegeleisen mit 10 bis 20 Procent Mangangehalt.
Eine ganz besondere Erwähnung verdient die Prodnction von Ferromangan mit
37 bis 65 Procent Maugaugehalt in der Hütte zu Jauerburg. Dieselbe war die erste,
welche (schon im Jahre 1872) dieses Prodnet in vorzüglicher Qualität darstellte und als
Zusatz zur Stahlbereituug an die meisten größeren Hütten des In- und Auslandes lieferte.
Die dermalige Productiou von Ferromangan beträgt 5.400 Metercentner. Etwa die Hälfte
des prodncirten Roheisens verarbeitet die krainische Jndustriegesellschaft in ihren eigenen
mit Siemensöfen ausgestatteten Rasfinirwerken zu Sava, Jauerburg, Feistritz ?e., vorzugs-
weise zu Walzeiseu, zu sehr gutem uud gesuchtem Stahl, zu Nageleisen, Walzdraht,
Feilen ?c., die andere Hälfte wird an fremde Hütten abgesetzt. Als Brennstoff wird
größtenteils Holzkohle nnd nur iu den Spiegeleisen nnd Ferromangan prodncirenden
Hochöfen zur Hälfte Ostrauer oder schlesische Coaks verwendet. Das Eisenwerk Hof in
Uuterkrain, im Jahre 1795 gegründet, erzeugt in einem Holzkohleuofen 7.000 Meter-
centner Gußroheisen, welches theils zu Gußwaaren, theils in der eigenen bedeutenden
Maschinenwerkstätte zu Maschinen und Maschinentheilen verarbeitet wird; besonders sind
die hier erzeugten Hartwalzen ein gesuchter Artikel. Der bedeutendste Eisensteinbergbau
dieses Werkes ist jeuer im Gebirge Hrasten bei St. Ruprecht, wo Rotheisensteine zu Tage
gefördert werden; doch werden anch in der Dammerde nnd im Dilnvinm eingebettete
Braun- und Thoneisensteine gewonnen.
Nicht unerwähnt kann hier das Borkommen einer mineralogischen Specialität
Krains, des Beanxit, nach dem Fnndorte auch Wocheiuit geuauut, gelassen werden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Volume 8
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kärnten und Krain
- Volume
- 8
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.41 x 23.03 cm
- Pages
- 532
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch