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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Volume 9
Page - 169 -
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169 der Neuzeit, blos Pappeln in mäßiger Zahl, an den Ufern der Dona» und Theiß Weiden, dann etwas Wachholder (bei Jnarcs und Bngacz) und bei Pähi ein Wäldchen von Eschen. Ebensowenig kommt ein bedeutender Fluß vor. Zwei periodische Bäche, Galga und Täpiö, fließen sachte der Theiß zu, doch trocknet in dürren Sommern ihr Wasser aus. Die Bäche Räkos und Szilas ergießen ihre geringen Wassermengen in die Donau. Außer diesen aber entspringt nur hier und da am Donau-User eine Quelle, so bei Göd und in der Nähe der Hauptstadt neben der nach Soroksär führenden Landstraße; desgleichen findet sich Qnellwafser längs der höheren Theißufer zwischen Kecske und Alpär. Dafür ist die Gegend reich an stehenden Gewässern und man findet auf der unteren Ebene kaum eine Quadratmeile Landes, die nicht einen oder zwei Teiche, Sümpfe, Tümpel oder Senken hätte. Die Größe der Natur zeigt sich also auf dieser Ebene nicht in scharfen Gegensätzen. Weder tiefe Thäler und himmelhohe Berge, noch Bäche und Flüsse von verheerender Kraft durchsetzen ihr Gebiet. Die Gegend hat vielmehr einen sanften Charakter; sie ist ein Ort, wo die Gegensätze sich ausgleichen. Im Kleinen findet sich in ihr Alles. Im Kleinen ist sie ein Abbild des ganzen Landes. Die Ausläufer der Alpen und Karpathen dringen bis zu ihr vor; aus zwei Seiten sind Donau und Theiß ihre Grenzen; mit ihr beginnt das große ungarische Alsöld; sie weist ein ganzes System kleiner Seen auf und beinahe alle Nationalitäten des Laubes kommen mehr oder weniger zahlreich sowohl in der Hauptstadt, als auch in den Dörfern vor. Vor Allem aber ist da der Magyare in urwüchsiger, unver- fälschter Reinheit zu finden. — Betrachten wir nun die einzelnen Gegenden näher. Die Gegend der Galga und des Tapi6. Auf der ganzen Pester Ebene von Waitzen bis hinab zur unteren Donau haben wir zwei erwähueuswerthe Bäche gesunden: Galga und Täpiö. Der erstere entspringt im Nögräder Eomitat, der andere an den Abhängen des Eserhat, und zwar in zwei Verzweigungen, welche vereinigt in die Zagyva münden. In ihrem unteren Laufe durchschneiden sowohl die Galga als auch der Täpiö sehr ergiebige Ebenen und bilden hie und da kleinere Sümpfe. Anf den geneigten Uferflüchen des Oberlaufes fand schon der Urmensch günstige Standorte für seine Niederlassungen, als er es satt hatte, mit seinen Herden unter Kampf und Mühsal umherzuschweifen. Hier mögen die ersten Siedelungen im Lande erfolgt sein. Hier zogen die großen Verkehrslinien vorbei. Die vom Norden daherflntenden Völker wanderten mit ihren Herden hier dnrch, dem ersehnten Süden zu. Das Volk, das stark genug war, die Gegend zu behaupten, schlug in ihr seinen bleibenden Wohnsitz auf. Die Niederlassungen der neueren Zeit, sowie das Studium der älteren, haben die Menschheit gleichermaßen gelehrt, daß die ersten Ansiedler nicht jene Felder snchen, die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Volume 9
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (2)
Volume
9
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.56 x 21.98 cm
Pages
682
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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