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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Volume 9
Page - 398 -
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398 Stefan Ferenczy (1834). Jetzt ist der Park ein öffentlicher Vergnügungsort und dient auch als Localität des Schützenhauses. Westlich vom St. Ladislans-Platz, in der Ladislans Teleki-Gasse steht das große Wohlthätigkeits-Jnstitnt der Barmherzigen Schwestern und gegenüber die andere, schon in diesem Jahrhundert gebaute doppelthürmige Kirche der Reformirten; jenseits derselben führt die Straße auf den großen Marktplatz. Im Osten des St. Ladislans-Platzes aber, in der Kapuzinergasse, befindet sich das Kapuziuerkloster und in der Adlergasse erhebt sich die in orientalischem Stil gebaute Kuppel der Synagoge. Weiterhin nach Osten dehnt sich der alte „Große Platz" aus, der an der Stätte des ehemaligen verwüsteten Värad entstanden ist. In dieser Gegend befand sich auch das Haus, wo Peter Päzmäu, Kardinalprimas von Ungarn, der Führer der Gegenreformation und einer der Meister der ungarischen Kunstprosa, geboren wurde (1579). Jenseits des großen Platzes finden wir östlich die Festung, ein Fünfeck mit Basteien in Ziegelbau, zwei Thoren nnd Wassergräben. An die Ostseite der Festung schließt sich die Vorstadt Veleneze an, von deren Ende aus sich ein prächtiger Blick auf die Hügelkette längs der Körös öffnet. Auf einer höheren Knppe dieser Kette erhob sich einst das erste Prämonstratenserkloster in Ungarn, von König Stefan II. gegründet, der auch daselbst begraben wurde. Jetzt ragt auf dem Nachbarhügel die Calvarieukirche empor. Gegenüber blaut fern der Kirälyhagö, im Hintergrund blinken die weißen Alpen von Kalotaszeg, rechtshin aber ragt der Somlyö-Berg, an dessen Fuße die Groß-Wardeiner Heilquellen entspringen. Das Wasser derselben gehört hinsichtlich seiner Wirkung in eine Gruppe mit den weltberühmten Heilquellen von Gastein, Teplitz, Plombieres und Römerbad. Der Weg dahin führt an sanften Hügeln vorbei durch ein schönes Thal und berührt zwei Dörfer, Szölös und Szent-Märton, letzteres mit einem Kastell der Prämonstratenser aus dem vorigen Jahrhundert. Jenseits dieses Dorfes, von Bergen umgeben, tauchen aus den Wäldern die Badeorte auf, links das „Bischofsbad", in alten Zeiten „St. Ladislaus-Bad", rechts das „Felix-Bad". Bei einer Temperatur von ->-34 3 Grad bis -<-40 7 Grad Celsius bewährt sich das St. Ladislaus-Bad vorzüglich gegen chronischen Rheumatismus, Gicht, Skrophelu, Hautkrankheiten, Lähmungen, Altersschwäche und dergleichen. Die Gebäude sind hübsch und bequem, in neuester Zeit sind besondere Conversations-, Tanz- nnd andere Säle hinzugekommen. Am Waldessaum steht eine schöne Kapelle. Zur Unter- haltung der Gäste ist Manches vorhanden, darunter eine ständige Musikkapelle, Kähne für Fahrten zwischen den Lotnsblnmen des Teiches, Spaziergänge im Walde, zum neuen Meierhof, Ausflüge nach Groß-Wardein und in das benachbarte Felix-Bad. Das letztere ist nach dem Provinzial des Prämonstratenserordens, Felix Halcher (1711), benannt, der das Bad neu belebt hat. Es hieß früher St. Martius-Bad und wird auch vom Chronisten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Volume 9
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (2)
Volume
9
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.56 x 21.98 cm
Pages
682
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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