Page - 599 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Volume 9

599 gering — denn nur wer Grund und Boden hat, gilt ihm als voller Mensch und diesen sogar mißt es nach „Ketten" (lüne? um ein Bodenmaß von 2.00(1 Quadratklafter). Eine Wechsel- wirkung, wie sie anderswo zwischen einer größeren Stadt und der Ackerbaubevölkerung ihrer Umgebung stattfindet, fehlt hier fast gänzlich; diese Leute bringen gewiß kein Grünzeug und Geflügel, keine Milch und Butter nach der Stadt; sie selbst haben genug davon auf ihrem Szalläs, mag also anch ein Anderer zusehen, daß es ihm daran nicht fehle. Diese Denknngsart und Lebensweise bringen es mit sich, daß der hierher Übersiedelte, ob er den Honoratioren See und Bad zu Palics. oder dem Handels- und Gewerbestande angehöre, sobald er es irgend vermag, trachtet, auch eine kleine Liegenschaft, wenigstens ein paar Spannen breit Sandhügel für Küchen- und Weingarten zu erwerben. Darum sieht man dort so viele Wein- und Obstgärten (zusammen etwa 4.000 Katastraljoch), welche die Stadt von oben her einem Kranze gleich umschließen. Unter den Obstgattuugeu gedeihen besonders schön die Szercsika-Äpfel und Aprikosen, welche in neuerer Zeit jährlich zu Tausende» von Metercentnern ausgeführt werden. Einzelne Weiugutbesitzer prvduzireu auch anderes Feinobst, von dem aber nicht viel aus den Markt gelangt. Ebenso günstig ist dieser sandige Boden für die Reben, denen hier die Phylloxera nicht schadet. Von Wein wachsen durchschnittlich 40.000 Hektoliter im Jahre (mehr als die Hälfte Schiller), und Alles wird an Ort und Stelle getrunken, ja, es reicht