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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Volume 9
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tt10 Die Schvkatzeu sind, wie die Buuyevaczeu, ein katholischer Slaveustamm. Sie haben ihren Namen wahrscheinlich vom Berge 3ok (Schok), dessen Gegend sie in ihrer Urheimat auf dem Balkan bewohnten; doch wird er auch von dem Worte (Hand- fläche) abgeleitet, weil sie mit der flachen Hand das Kreuz schlagen. Männer und Weiber tragen Sommer und Winter nur ein einziges Leinengewaud, über dem die älterm Mäuuer uoch eine mit Lammfell gefütterte Weste (prSiMk), die Weiber aber eine gewebte Schürze (prexaea) anziehen; als Oberkleid tragen im Winter alle ein Wamms aus Lammfell. Eine Mütze aus gleichem Stoffe ist die Kopfbedeckung der Mäuuer, uud ihre Fuß- bekleidung ein Bundschuh, deu sie bis au die Knie zuschnüren. Das Haar der Mädchen ist vorne handbreit emporgekräuselt uud hinten in einen zwei Hand breiten, dichten Zopf geflochten; dieser wird bei den Frauen unter einer Reifenhaube (udrackaö) geborgen, welche sie uie ablegen. Am Festtage legt das Mädchen einen weißen, die Frau eiueu rotheu, blaue», oder grüueu Rock an; Schürze und Puffärmel find mit goldeueu Tupfen und buntem Saume geschmückt, auf dem Kopfe tragen sie einen ansehnlichen Bluiueu- oder Federputz, au der Taille uud in der Hand ein farbiges Spitzentuch, au deu Füße» rothe oder grüue Stiefel. Auch hier gehe» die Weiber weder iu auswärtige Arbeit, uoch in Dienst. In jedem Hause gibt es fünf bis sechs Webstühle und auch auf Weg uud Steg sieht man die Spindel drehen. Es gibt viel zu webeu, dem? sie lebeu noch fast alle in Hausgemeinschaft, und zwar ziemlich dürftig. So lange das Schweinefleisch vorhält, fehlt es nicht an einem guten Bissen, weiterhin aber, vom Frühjahr bis zum Herbst, bekomme» sie selteu Fleisch zu sehe». Darum gibt es bei ihnen anch weniger Lustbarkeiten, obgleich sie gastfrei nud gutmüthig find. Kvmmt Jemand zur Essenszeit ins Haus, so muß er selbst beim Ärmste» durchaus mit au deu Tisch; weuu man Einem von ihnen eine Gefälligkeit erweist, so antwortet er: ,ckodiIMe (ich werde dir einen Apfel bringen), das heißt, ich werde es dir vergelten. Bei ihrer Armut kann dabei freilich wenig mehr als ein Apfel herauskommen, und sie versäumen es im Herbst auch gewiß nicht, denselben zn überreichen, nachdem sie ihn zuvor geküßt uud an die Stirne gehoben; auch das Osterei wird so behandelt. In die Kirche aber nimmt jede Frau ei»eu kleinen Teppich mit, auf dem sie kniet oder sitzt. All dies siud Überbleibsel orientalischer Gebräuche. Tauf- uud Leichenschmaus sind auch bei ihueu gebräuchlich uud zum Kolo oder Prelo gehen sie recht gern; bei der Hochzeit aber wird schon gehörig gespart uud es heirate» dreißig bis vierzig Paare gleichzeitig, weil sich dadurch die Schar der Gäste mehr vertheilt uud die Unterhaltung weniger kostet. Auch der Brautzug ist einfacher; sie gehen zu Fuße uud schwenke» Tücher, während zwei oder drei Bursche, damit es auch au Musik uicht fehle, vor dem Zuge her mit Kuhglocke» läuten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Volume 9
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (2)
Volume
9
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.56 x 21.98 cm
Pages
682
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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