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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Volume 10
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14 dem Strich der Schichten. Mit jeder Stufe, die man hinabsteigt, erkennt man die Spaltung und gelangt fort uud fort zu älteren Ablagerungen. Indem wir uns nun von der zweiten Zone, dem entweder aus Radiolitenkalk oder eocänem Sandstein zusammengesetzten Hügellande, in die N i e d e r u n g e n , in die angeschwemmte» Diluvial- und Alluvialebenen begeben, treffen wir nahe an der Grenze desselben auf das wundersame Schloß Dnino, die Perle des Küstenlandes. Sein geschichtlicher Glanz wetteifert mit dem Zauber, den hier die Natur ausgebreitet hat. Mit eiu paar hundert Schritten vollbringt der Wanderer hier einen klimatischen Sprung, als ob er aus den Ebenen Oberitaliens sich nach einer der Uferlandschaften auf deu Inseln des tyrrhenischen Meeres versetzt hätte. So verhält es sich mit dem Unterschied zwischen der Karsthochflüche, an deren Rand das herrliche Schloß ragt, uud dem immergrünen Garten, welcher sich von ihm abwärts längs des geschützten Hanges zum Meere hinunter- zieht. Die Agaven gedeihen auf dem Felfeu wie bei Sorrento und Camaldoli. Von den Inseln der Adria, insbesondere von Lnssin her ist eine ganze Sippschaft jungen Nachwuchses hier augesiedelt worden und vergrößert täglich ihre fleischigen Blätter, die grün sind wie das Meer über dem Bodeu des Felsufers. Nicht weit davon blüht iu Felfeuritzeu, auch im Winter, vom Karst her eingewandert das purpurrothe Cyclameu, nur dem Auge des Botanikers unterscheidbar von demjenigen, welches im Spätsommer von den Besuchern unserer Berge als Alpenveilchen gepflückt wird. Um die Wesenheit des eigentlichen Küstenstriches kennen zu lernen, versetzen wir uns nach dem Gebiete des alten nnd hochberühmten Aquileja, wo wir vou einem Punkte ausgehen, der dem neu errichteten kaiserlichen Museum gerade gegenüberliegt. Von der Osteria, al Uuseo führt eine Chaussee zum Belvedere, wo der Düuenstraud die Lagune abgrenzt. Sofort erreicht man auf diesem Wege Beligna, merkwürdig durch das Theater, das einst dort stand, und durch deu Tempel des Beleuus. Von diesem ist jede Spur verschwuudeu. Dagegen stehen in Dickichten die hohen Schafte des ^runckv ?kru^mites da. In den Wäldern rodet häufig die Axt. Nur an einem Prachtstück haben sich die baumfeindlichen Menschen dieser Ebene noch nicht versündigt. Es ist dies der Pinien- wald auf der Sauddüne vou Belvedere. Ein scharfes Auge erblickt ihn vom Molo in Trieft aus, weuu er seinen Blick westwärts über das Wasser gleiten läßt. Manche Schrift- steller sagen, es sei ein Überbleibsel des Pinienwaldes, der vor alter Zeit sich um das Nordufer der Adria gezogen uud vou dem als anderer Rest sich der gefeierte Pineto von Porto Corfini bei Ravenna erhalten habe. Ein berühmter Zoologe hat die Lagnnen von Aquileja uud Grado das Vogel- eldorado genannt. So lange zahllose Wasservögel stets von Nord nach Süd, von Süd nach Nord wandern, werden sie auf ihrem Wege eine Karawanserai aussuchen, in der sie
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Volume 10
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Das Küstenland
Volume
10
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.63 x 22.44 cm
Pages
390
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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