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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Volume 10
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62 hervorzuholen, die sich innerlich überlebt hatten. Zur allgemeinen Befriedigung hob sie die französische Mnnieipalordmmg auf, au die Stelle des Maire und seiner Adjuncten trat der politisch-ökonomische Magistrat, also ein Regierungsorgan. Im Jahre 1819 erhielt Trieft, das dem deutscheu Buude einverleibt wurde, den Ehrentitel: die „allergetreueste Stadt". Erst Kaiser Ferdinand I. gab 1839 wieder eine städtische Vertretung mit einem großen und kleinen Rath, die bis zum Jahre 1848 währte. Zwei Jahre später verlieh Seine Majestät Kaiser Franz Joseph der Stadt in Anerkennung ihrer patriotischen Haltung die „Reichsnnmittelbarkeit" (1. October 1849) und das uoch gegenwärtig geltende Statut (12. April 1850). Wenn die napoleonische Periode das alte Gemeinwesen endgiltig beseitigte, so führte sie hier auch in socialer Beziehung manche Veränderungen herbei. Eine Zeit, die mit dem Gewohnten und Ererbten so gründlich aufräumte, mußte auch die Verschmelzung der ver- schiedenartigen Bevölkerungselemente energisch befördern. Sprößlinge des napoleonischen Hauses, die bei dem Sturz des Imperators hier ein Asyl gefunden hatten, schufen zuerst iu Trieft ein gesellschaftliches Leben. Damals bot die Villa Mnrat, deren Garten vvr kurzem der Hafenerweiternng zum Opfer fiel, eiueu gläuzeudeu Vereiuiguugsort. Aber uicht nur Napoleonideu, Geschwister des Gesaugeueu von St. Helena (Jeröme, Earoline Mnrat, Elise Baccioechi) nahmen mit ihren Getreuen hier längeren Aufenthalt. Schon vorher hatten zwei Tauten Ludwigs XVI. auf der Flucht von Frankreich hier eine kurze Rast vor dem Tode gefunden und wieder einige Jahrzehnte später wandten sich spanische Bonrbons, Don Carlos uud seine Familie nach Trieft, als ihre Hoffnungen auf Gewinuung des Throns gescheitert waren. So wurde unsere Stadt zu wiederholten Malen ein Asyl für gestürzte Größen. Mit der Rückkehr der österreichischen Herrschaft blühte Trieft rasch wieder auf uud uahm an Ausdehuuug und Bevölkerung stetig zu. Vor Allem bedeckten sich die ebenen Flächen an den äußersten Enden mit Häusern. Im Osten war schon um die Wende des Jahrhunderts der Anfang zu einem neueu Stadttheil, dem Koi-Fv?rancesel i in», gelegt worden. Seitdem ein Schienenstrang Trieft mit dem Innern der Monarchie verband, erweiterte sich die Stadt auch nach Norden zu. Ja nirgends hat die Thätigkeit der Menschen die frühere Gestalt der Gegend so völlig umgeändert als gerade hier. Bei dem schmalen Raume, den die Vorhügel des Karstes zwischen sich uud der Küste lassen, ist es erklärlich, daß nicht nur die Häuser stets weiter an den Höhen hinaufrücken, sondern daß selbst das Meer stark zurückgedrängt wird. Unsere ganze Uferstrecke schiebt sich seit historischen Zeiten vor, an keiner Stelle aber hat die Stadt in verhältnißmäßig kurzer Zeit dem Meere einen größeren Raum abgerungen als beim neueu Hafen. In dieser Gegend ist Alles neu. Selbst der Bahnhof, den wir heute feheu, ist erst mit den neuen Hafenaulagen (dem Umbau
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Volume 10
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Das Küstenland
Volume
10
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.63 x 22.44 cm
Pages
390
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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