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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Volume 10
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69 göttlichen Kindes blickt freundlich auf uns herab, die rechte Hand ist nach griechischer Weise segnend ausgestreckt. Ans beiden Seiten stehen in etwas vorgebeugter Haltung die Erzengel Michael und Gabriel in Priesterkleidung mit je einem Lilienstab in der Hand. Unter diesem Bilde führt uns ein breiter Streifen an der Apsiswand die Gestalten der meist mit ihren Namen bezeichneten Apostel vor. Vom archäologischen Standpunkte aus gehört diese Apostelreihe eiuer sehr frühe» Epoche au. Noch erscheinen Petrus uud Paulus ohne die sonst üblichen Attribute. Auch siud die erusteu Mäunergestalteu mit ihren würdevoll gefalteten Gewändern mehr nach dem Muster der altchristlicheu lateinischen Mosaiken gearbeitet, ja aus mehreren weht noch ein Hauch von autikem Geiste. Einzelnes gemahnt allerdings schou au byzautiuische Kunstübung und so mag Haas Recht haben, der das ganze Werk in die Zeit setzt, in der sich Abeud- und Morgenland berührten, in das VII. Jahrhundert kurz nach den Mosaiken der Apollinariskirche in Ravenna. „Dahin weisen auch, und zwar direct auf ravennatischen Einfluß, die Behandlung der zwischen den Aposteln angebrachten Pflanzenornamente und die stilisirte Palme." Die oberen Mosaiken, Maria mit dem Jesnkinde und den Engeln, sind in ihrer gegenwärtigen Form entschieden jünger und reichen wohl nicht über das XI. Jahrhundert hinauf, doch sind sie zweifellos Wiederholungen einer inhaltlich gleichen Darstellung aus viel älterer Zeit. Sämmtliche Mosaiken wurden im Jahre 1863 restaurirt. Nicht ohne Interesse sind die dem XV. Jahrhundert angehörigen Fresken hinter dem Justusaltar. Sie stellen Scenen aus dem Leben des Heiligen dar. In der Mitte erscheint Jnstns mit einem Stadtmodell, der ältesten Abbildung Triests, in der Hand. Von sonstigen hervorragenderen Gemälden ist ein Werk Benedetto Carpaceios (die Madonna mit den Heiligen Justus uud Sergius) in der Nähe des Hauptaltars angebracht. Auch ein eigenartiges Vortragekreuz besitzt der Dom. Es ist auf der Vorderseite zum Theil mit vergoldeten Silberplatten belegt, die den gekreuzigten Heiland in getriebener Arbeit zeigen. Das Werk rührt aller Wahrscheinlichkeit nach von einem byzantinischen, aber in Italien lebenden Künstler des XIII. Jahrhunderts her. Von dem ziemlich breiten Platze vor der Kirche eröffnet sich ein schöner Blick ans einen Theil der Stadt und den Golf. Noch freier und umfassender ist jedoch die Aussicht von den höher gelegenen Bastionen des Kastells. Kein Pnnkt ist überhaupt geeigneter, die Anlage der Stadt und die Beschaffenheit ihrer nächsten Umgebung zu prüfen. Nnr wenige Thürme ragen aus den Häuserreihen und Gruppen heraus. Aber die Natur selbst hat dem Bilde überall eiueu schönen Abschluß und Rahmen verliehen: auf der eiueu Seite im Hafeu, im blaueu Meere und den oft schneebedeckten Alpen, auf der anderen in dem wechselnden Karstabhang und den sanft geschwungenen Linien der Jstrianer Berge. So entsteht ein Gesammtbild, das sich dem Gedächtniß dauernd einprägt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Volume 10
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Das Küstenland
Volume
10
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.63 x 22.44 cm
Pages
390
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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