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schafsenden Karl Haase, sowie W. Benerlins. Und von Lebenden finden wir vertreten:
den in Brüssel weilenden Altmeister Cesare dell' Acgua, den die Triester, obwohl er
Pirano seinen Geburtsort nennt, zu den Ihren rechnen; dann Agujar i , Barison,
Beda, Louza, Pascu t t i und den Orientmaler Fiedler , einen Deutsche», der seit
viele» Jahren in Trieft sein Heim aufgeschlagen hat. Fügen wir noch die Namen einiger
Maler hinzu, denen wir nicht im Mnseum begegnen: Astolsi, Crevatin, den in Paris
lebenden Rota, Scomparini , — der jungen Geueration: Grünhut , Veruda »ud
Wostry uicht zu vergesse», so sehen wir, daß die einst ausgestreute Saat nicht auf
unfruchtbaren Bodeu gefallen ist.
Nicht weit vom Revoltella-Museum stoßeu wir auf dem Leipziger Platz in einem
Gebäude, iu den» außer der k. k. Akademie für Handel nnd Nautik auch die Bibliothek, das
Archiv und das Alterthumsmuseum der Stadt uutergebracht sind, auf eine bedeutende
naturhistorische Sammlung. Sie trägt den Namen des Erzherzogs Ferdinand Max und
ist insbesondere für das Studium der Fauna des adriatischen Meeres wichtig. Auch eine
im Entstehen begriffene prähistorische Abtheilung, meist Funde aus dem Küstenland
umfassend, ist nicht ohne Interesse. Der Name des Platzes, auf dem sich das gedachte
Gebäude befindet, erinnert in seinem Wechsel an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Als
der Platz 1813 — also gegen das Ende der französischen Herrschaft — durch die
Regulirung einstiger Klostergründe entstand, wurde er vom Intendanten Calasati nach
einem Siege Napoleons Lützener Platz genannt. Wenige Monate darauf war der Stern
des Imperators erblichen, die österreichischen Truppen rückten in Trieft ein und der Platz
erhielt eiueu ueueu Namen von dem Ort, bei dem sich die Wendung des Geschickes
Napoleons vollzogen hatte. Bezeichnender aber als der nunmehrige Name wäre ein
anderer: „Schutplatz". Denn die beiden großen Gebäude au deu Laugseiteu sind ganz
Studienzwecken gewidmet und stark besuchte Schulen sind hier wie in naheliegenden
Häuser» untergebracht. Überhaupt ist die Stadt Trieft reich an Unterrichtsanstalten nnd
die eifrige Pflege des Schulwesens bildet einen Ehrentitel der Bürgerschaft, ebenso wie
ihr unermüdlicher Wohlthätigkeitssinn.
Den größten Theil des soeben genannten Leipziger-Platzes nimmt ein wohlgepflegtes
Gärtchen ein. Leider ist Trieft an ähnlichen Anlagen ungemein arm. Selbst der nach dem
einstigen verdienten Bürgermeister Muzio Tommasitti benannte Volksgarten macht
zwar durch seine wohlgepflegten Baum- und Blnmengrnppen einen vortrefflichen Eindruck,
ist aber namentlich an Sonntagen für die Zahl der Besucher viel zu klein.
Zu den beliebtesten Spaziergängen gehört der ^ecjueckolw, dessen Name an die
römische uud die theresiauische Wasserleitung eriimert. Übrigens reichte das im Jahre 17.'» 1
vollendete Werk der Kaiserin damals ebensoweuig aus, als die im Jahre 1859 eröffnete
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Das Küstenland, Volume 10
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Das Küstenland
- Volume
- 10
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1891
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.63 x 22.44 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch