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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Volume 10
Page - 148 -
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148 Venedigs vollständig ans jede Herrschaft über die Insel. Von da an ward Veglia von einem ,?rovvec>iwre-, der alle 32 Monate gewählt wurde, und von einem Castellan verwaltet. Beide ernannte der Senat. Die Stadt wurde nach ihren eigenen Satzungen von ihren eigenen Obrigkeiten geleitet. Die Insel Ossero (Chersv-Lussinv) wurde anfangs von einem Oberhaupt regiert, das — unter dem Titel eines Grafen von Ossero — von der Republik ernannt wurde. Von 1180 bis 1302 war sie erbliches Lehen der Familie Morosini, im übrigen theilte sie das politische Geschick Veglias. Beide Inseln bildeten eigene Diöeesen, welche bis zum Jahre 1155 der Erzdiöcese Spalato, von da an der von Zara untergeordnet waren. Im Jahre 1500 fiel mit dem Tode Leonhards II. auch die Grafschaft Görz an das Haus Österreich und diese Erbschaft war einer der Beweggründe, welche den Kaiser Maximilian bestimmten, der Liga von Cambrai beizutreteu. Im Begiuu des nun folgenden Krieges (1508) war den Venetianern das Glück hold; sie besetzten das österreichische Jstrien, Trieft und Finme. Aber nicht lange hielten diese Erfolge an. An der Adda besiegt (1509), mußten sie beim Nahen der Kaiserlichen die früher besetzten Orte räumen, und uuu staud das veuetianische Jstrien dem feindlichen Heere offen. In den folgenden Jahren wurde mit wechselndem Glück gekämpft, bis dem im Jahre 1516 geschlossenen Waffenstillstand der Vertrag von Worms (im Jahre 1521) folgte, in welchem Venedig Castelnnovo und andere Gebiete auf dem Karst an Österreich abtrat. Die österreichischen Herzoge legten anfangs ihren istrifchen Besitzungen nur geringen Werth bei; dies erhellt daraus, daß sie dieselben anderen Familieu verpfändete» oder verpachteten; von 1380 bis 1766 wechselte die Grafschaft Pisiuo einuudzwauzigmal den Herrn, ja im Jahre 1644 boten die Habsburger sie den Venetianern um 350.000 Gulden zum Kauf an. Dagegen lag ihnen die Integrität des Gebietes von Friaul und die Freiheit der Schiffahrt auf der Adria sehr am Herzen; es kam darüber sogar nach einem Jahrhundert gegenseitiger Anklagen und Belästigungen von neuem zu offenem Krieg. Venedig besaß seit langer Zeit die Oberherrschaft im adriatischen Meere und hatte bisher kein Opfer gescheut, um die erworbene Hegemonie zu bewahren. Die feierliche „Vermählung mit dem Meere", welche alljährlich in Venedig am Himmelfahrtstag gefeiert wurde, sollte Allen in Erinnerung rufen, daß die Adria der Republik gehörte. Wie die Herren des Festlandes das volle Recht hatten, die Wege zu bestimmen, an die der Handel sich zu halten hatte, und die Städte zu bezeichnen, wo er Absatz suchen durfte, ebenso glaubten sich die Venetianer berechtigt, auf dem Meere zu verfahren, nämlich den Schiffen die Richtungen vorzuschreiben, die sie einschlagen, die Häfen, in denen sie anlegen, uud die Städte, wo sie die Waaren hinbringen durften. Natürlich hatten sie dies so geordnet, daß der größte Nutzen ihrer Hauptstadt, der größte Schaden den mit ihr
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Volume 10
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Das Küstenland
Volume
10
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.63 x 22.44 cm
Pages
390
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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