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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Volume 10
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234 auf den heiligen Hieronymns als Erfinder zurückzuführen, so ist dieselbe doch sehr alt, da sich die Slaven-Apostel Cyrill und Methvd der glagolitische» Lautzeicheu bediente«. Die glagolitische Schrift war bei den Slaven auf deu quaruerischeu Insel« und der Halbinsel Jstrien in: Mittelalter beinahe ausschließlich und an eiuzeluen Orten nahezu bis zum Ausgang des XVIII. Jahrhunderts in Gebrauch. Die zweite ältere Schriftform, das sogenannte Cyrillische, behaupteten Einige, habe nicht der heilige Cyrill, sondern ein Schüler des heiligen Method, der heilige Klement, der bulgarische Bischof zur Zeit des Zaren Simeon (893 bis 927), ersouueu. Andere erklären, die cyrillische und glagolitische Schrift sei eine und dieselbe, es verhalte sich die eine zur ander» wie die Uncial- zur Cursiv- schrift. Der cyrillischen Schriftzeichen bedienen sich heutigen Tages noch alle orthodoxen Slaven, während sich das Glagolitische auf deu Kircheugebrauch bei den katholischen Süd- slaven beschränkt. Es hatte nämlich Papst Johann VIII. den Slaven im Jahre 880 die Bewilligung zur Einführung der slavischen Liturgie gegebeu. Zur leichteren Übersicht des glagolitischen Schristthums köime» die bezügliche» Schriften je nach dem Zweck, welchem sie dienstbar gemacht wurden, eingetheilt werden, n) in Schriften kirchlichen Inhalts, und zwar in katholische uud protestautische, k) i» Schriften weltlichen Inhalts. Das älteste glagolitische Sprachdenkmal kirchlichen Inhalts, dessen sich die Insel Beglia (Xrk) berühmen kann, ist der sogenannte KlaZoIita <ÜIc»2isnus. Dieser ans der zweiten Hälfte des X. oder aus der ersten Hälfte des XI. Jahrhunderts stammende Codex lag einst, so lange er unversehrt war, im Schatze der Frangipani, der Herren der Insel Beglia, oder wie ein Gelehrter behauptet, in der Bibliothek des Klosters Cassione (Kosljun) bei Beglia. Als der letzte Herr der Insel, Johann Frangipani, in Venedig starb und der gedachte Codex seines mit Gold und Silber verzierten Umschlags entkleidet wurde, erwarb ein Geistlicher der Diöcese Beglia, der im Jahre 1501 zum Bischof von Trieft gewählte Lucas de Raynaldis, einen Theil desselben. Er schenkte zwei Hefte des Codex dem Marquart Ritter von Breisach, einem Abgesandten des Erzherzogs Sigismuud au die veuetiauische Republik, der Besitzer der Herrschaft Maria Stein bei Kufstein iu Tirol war. Nach dem Tode des Breisacher (1509) ging die genannte Herrschaft znnächst an den Grafen Schnurff über, sodann an den Grafen Paris Cloz aus Trieut, vou dem der Codex uuu den Namen führt. Der Slavist Bartholomäus Kopitar veröffentlichte dieses alte glagolitische Schrift- denkmal in Wien im Jahre 1836 mit cyrillischen Lettern unter dem Titel (ZlaFvIita LIo?ianus. Der Codex enthielt auf zwölf Pergamentblättern d-e Übersetzung von vier Kirchenreden griechischer Kirchenväter, zweier des heiligen Chrysostomns, einer des heiligen Athauasius und einer des heiligen Cpiphauius. Ein Fragment desselben Schriftdenkmals
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Volume 10
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Das Küstenland
Volume
10
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1891
Language
German
License
PD
Size
15.63 x 22.44 cm
Pages
390
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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