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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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30 trvtzes. Jenseits der Spitze Kobila verbreitert sich der Kanal, und man erblickt das alte Casteluuvvo, einst die Hauptstadt des Herzogthums des heiligen Sabbas, welches später Hereegovina hieß. Das Ufer von Castelnuvvo und des Klosters Savina mit seinen Steilhängen, fließenden Wässern, Buchenbeständen, erschließt sich dem Mittag und seinen Lüsten, während andere Winde durch den Wall abgehalten werden. Darum tritt aber anch hier der Orangenbaum, welcher von den Insassen so vieler Örtlichkeiten in Anspruch geuommeu wird, in denen er nur mit Hilfe des Ofens die Winter überdauert, zur Freude des Südlaudfahrers zum ersten Mal mit seiner glänzenden Goldfrucht an das Ufer der stillen blauen See, den Spiegel des Hochgebirges. Die Wärmeverhältnisse im Winter sind hier denen des gerühmten Ajaecio auf Corsiea gleich und die Durchschnittswärme des Januar, als des kältesten Monats, ist eben so hoch als die Durchschnittswärme des ganzen Jahres zu Prag. Weiterhin verengt sich der Fjord der Boeche di Cattaro abermals zu dem nur 300 Meter breiteu, doch 2.325 Meter langen Engpaß der Catene — so genannt vvn den Ketten, welche im Zusammenhang mit einer Sperrbefestigung den Zugang zu der inneren Bucht abschlössen. Vorher sieht man ans dem östlichen Ufer die kleine Ansiedlnng Teodo, deren Strand weinberühmt ist vor allen anderen Rebengründen Dalmatiens. Der Marzenim von Teodo gilt als ein lieblicheres und feurigeres Getränk selbst als die viel- gepriesene Rosa von Almisfa. Hat man die Enge der Catene hinter sich und ist man im Angesicht der grünkuppligeu Jnfelkirche von Perasto, so tritt die Ähnlichkeit mit jenem gewaltigen und so oft gefeierten See der Hochalpen besonders wirksam und ergreifend vor die Augen. Diese Stelle ist der „Kreuztrichter" der Boeche. Im Norden steigen die grauen, kahlen Höhlen der Krivosije auf, an ihren Fuß hingedrängt Rifano, die uralte Ansiedlnng des Rhizonaeus Siuus der Jllyris Barbara. Dort, wo sich die Bucht gegen Ost und Südost hin umbiegt, stehen die weißen Häuser vou Perasto uud weiter hinein zu Perzaguv uud Sobrota, ein klassisches Hochthal, dessen Sohle von grünblauer Meerflut überwallt wird. Viele Mvuate im Jahr glänzen auf die Ölbänme und auf die immergrünen Pfriemen der Ginsterbüsche nnd hohen Rosmarinsträuche des Ufers die Kuppen schneebedeckt herab. Ein seltsamer Gegensatz trennt die räumlich so uaheu Gestade vou dem darüber aufgethürmteu Stufenland mit seinen kleinen Karsthochflächen und „Poljes", die kahlen Kessel von Ledeniee und Dragalj, von der Pazua mit dem Crien (1.895 Meter), dem eulminirenden Gipfel Dalmatiens, überragt, ein Kuezlae und Ubli mit seinen Bergsöhnen von den reinlichen Häuserzeilen des Gestades, vor denen die Ulmen, Platanen und Cypreffen stehen und in deren sauberen Gemächern mancher weitgereiste Seemann, auf bescheidene Wohlhabenheit gestützt, vvn den Mühen seiner Fahrten ausruht.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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