Page - 33 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

33 Gegensätze, wenn man sie von verschiedenen Seiten betrachtet. Gegen den vorherrschenden Wind zu ragen sie zumeist senkrecht aus dem Meere empor, sind jeder Vegetation baar und nehmen ein fahles düsteres Wesen an, welches einen unvergeßlichen Eindruck hinter- läßt und geradezu wehmüthig stimmt; auf der entgegengesetzten Seite verwandelt sich dieser Ernst der Natur wie durch Zauber zu einem der reizendsten Bilder: sanfte Hügel- länder und anmuthige üppige Ebenen und Thäler kleiden sich mit südlicher Vegetations- pracht und aromatische Düfte tropischer Gewächse erfüllen die Luft. Auf der einen Seite Ansicht von Arbe bei St. Eufemia. tobt die Brandung und macht die Küsten unzugänglich, während auf der anderen geschlossene Buchten dem Küstenfahrer willkommenen Schutz bieten. Man zählt gegen 20 größere Inseln, die zumeist langgestreckt sind und worunter einige mehr als 60 Kilometer in der Länge messen; die kleineren Inseln und die Felsen übersteigen die Zahl 100 und sind bezüglich der Form nicht allgemein zu charakterisireu. Manchmal bilden sie bunte Gruppen, oft sind sie in Reihen gelagert, einzelne stehen ganz isolirt. Die sie bespülenden Gewässer weisen fast überall beträchtliche Tiefen auf, Sandbänke sind selten, ein für den ziemlich lebhaften Verkehr der Küstenfahrer nicht zu unterschätzender Vortheil; nur tückisch isolirte Felsen, welche bisweilen von der hoch- wogenden See verdeckt werden und deshalb schwer zu erkennen sind, könnten verderblich erscheinen, würden nicht die zahlreich vorhandenen Leuchten und Seezeichen ihre Nähe und Lage verrathen. Küstenland und Dalmatien. 3