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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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51 pflanzen. Außer auf Lesina fand man neolithische Werkzeuge auf Lissa (Bis), Pelagosa (Pelagruza), Curzola (Korcula), Ugljau u. s. w. Merkwürdig ist der an Steinwerkzeuge geknüpfte Aberglaube. Auf Curzola bewahrt man dieselben als Hüter des Herdes oder als Ablenker des Blitzes. Auf Sabbioncello (Peljesae) hingegen sammelt man neolithische Gegenstände, vom Volke Striele — das ist Pfeile, Donnerkeile, Donnersteine genannt, um von ihnen in Erkrankungsfällen den Staub abzuschaben und diesen mit Wasser gemischt zu trinken. Im Ragnsaner Kreise heißen sie „Steine des heiligen Pauls" und gelten als Arcana gegen den Blitzschlag. Auf dem dalmatinischen Festland werden sie auch am Halse getragen als angebliche Beschützer vor dem Blitze. Außer auf den Inseln kommen prähistorische Werkzeuge noch auf der ganzen Küste vor, so z. B. in der Brsti lova spilja beim Dorfe Kucice am Cetina-Flnß, wo ein Hammer aus Diorit gefunden wurde. In der Tradan-Höhle westlich von Sebenico (Sibenik) fand man im Jahre 1888 mehrere Pfeile, Messer und Beile aus Feuerstein, dann verschiedene Beingegenstände. Eine größere Anzahl neolithischer Werkzeuge, Beile, Messerchen, Meißel u. s. w. fand man jedoch beim Dorfe Razanac am Meerbusen von Novigrad unter dem Velebit in einer Opatija genannten Gegend. Ein Nephritbeil wurde in Potravlje bei Siuj und Serpentinwerkzeuge in Grabovac bei Jmotski gefunden. In eine spätere Periode gehören die menschlichen Ansiedelungen in den sogenannten Gradine oder Gradisca (italienisch Castellieri), die auch in Dalmatien, sowie im benach- barten Küstenland und in Krain vorkommen. Besonders im Kniebuge des Flusses Krka westlich von Knin findet man unzweifelhafte Überreste einer prähistorischen Gradina. Seine Todten bestattete der prähistorische Mensch Dalmatiens nnter riesenhaften Gomile (mobile, Tnmnli), deren viele bis in die ältere Metallzeit hinein reichen, die meisten jedoch aus der jüugeru Metallzeit stammen dürften. Die dalmatinischen Tnmnli sind größtentheils Höhentnmnli (an der Spitze irgend einer natürlichen Bodenerhebung errichtet) und die darunter befindlichen Gräber liegen nicht in der Mitte, sondern sind mehr gegen den Ostrand der Peripherie hinausgerückt. Meistens bestehen sie aus einem regelmäßigen Hausen ziemlich kleiner Steine; nur selten findet man Tnmnli auch von Erde angeschüttet. Viele Tnmnli Dalmatiens sind geradezu riesengroß wie z. B. die Rotna Gomila bei Vrba, zwischen Drnis und Muc, oder die Vela Gomila auf Velebrdo zwischen Nerezisee und Draeevica auf der Insel Brazza (Brac). Sehr viele Tnmnli kommen auf Lesina vor, bei Spile, Plasica, Milna, Motokito, Sokoliee, dann an der Narenta bei Pasicina, Plina, Borovci und Strnge. Weiter nördlich trifft man sie bei Zagvozd, Rmwvic, Slivno und Krstatice im Bezirk Jmotski, im südlichsten Theile Dalmatiens bei Visnjevo und im ganzen Primorje nordwestlich von Bndna.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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