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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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62 Die Wirren, die nach dem Tode Diocletians (313) im römischen Reiche entstanden, wirkten auch auf Dalmatien schädigend ein. Constantin der Große hatte zwar die ein- dringenden Gothen und Sarmaten siegreich zurückgetrieben, jedoch wirkte es sehr nach- theilig auf die Sicherheit des damals noch blühenden und reichen Landes, daß er die Diocletianische „Militärgrenze" aufhob. Ein Neffe Coustautins hieß nach seinem Geburtslande Dalmacius und wurde nebst seinen Vettern auch zum Cäsar angenommen. Doch wurde Jllyricum nicht ihm zur Ver- waltung übergeben, sondern dem jüngeren Sohne Constantins, dem Constans, der bald alleiniger Herrscher des ganzen Westens wurde. Der dalmatinische Präses Fl. Julius Rusinns Sarmeutius pries ihn als den glücklichsten aller Kaiser, er wurde jedoch von den Legionen erschlagen und in Dalmatien Valerianns zum Kaiser ausgerufen, der aber bald darauf starb. In dem nun ausgebrochenen Bürgerkriege zwischen den Thron- prätendenten hatte auch Dalmatien viel zu leiden. Noch größere Umwälzungen begannen mit dem Vordringen der Gothen im Jahre 375 und dem Auftreten der Hunnen, womit eine traurige Periode für das Land begann und die Vorgeschichte Dalmatiens ihren Abschluß findet. Zur Vervollständigung dieses geschichtlichen Bildes erübrigt nur noch eine Skizze des politischen und kulturellen Lebens während der römischen Zeit. Dieselbe Politik, die sich in allen eroberten Ländern bewährte, wurde von den Römern auch in Dalmatien in Anwendung gebracht. Sie fanden hier die bereits beschriebene illyrische Organisation vor, mit welcher sie rechnen mußten, wenn sie den erbitterten Widerstand der Jllyrier nicht noch verstärken wollten. Die Eintheilnng in Decnriae, Civitates und Conventns, wie sie uns Plinins beschrieben hat, bestand schon einigermaßen vor den Römern. Auch begegnen wir schon vor der Organisation Dalmatiens als römische Provinz im Lande einigen Städten, welche griechische oder römische Institutionen mit ihren Magistri und Quaestores besaßen. Dem kaiserlichen Statthalter unterstanden unmittelbar die drei politischen Con- ventns von Scardona (nördlich des Titns), Salona (zwischen dem Titns uud Naro) und Narona (südlich des Naro), in welche Dalmatien eingetheilt war. Jeder von diesen drei Verwaltungssprengeln hatte eine repräsentative Vertretung sämmtlicher Bürger eines jeden Couveutus, also eine Art Landtag, der jährlich einmal vom Statthalter einberufen und geleitet wurde, in dem vom Couveutus erbauten ,?i-aetvi-iuin« oder Landhaus. Der Statthalter fnngirte in den Provinzialversammlnngen auch als Richter zweiter Instanz in jenen Streitsachen, welche früher schon vor die Stadtvorsteher (vuumviri iure äieuncio) gebracht worden waren. Ihm unterstanden alle Zweige der öffentlichen Verwaltung, die Anlegung und Erhaltung der Straßen, sowie der Schutz der Grenzen. Neben ihm bestand in Dalmatien als oberster Finanzbeamter ein ,?rocui-atoi- ^uFUZti", der wegen des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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