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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
Page - 143 -
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Page - 143 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

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143 gibt. Wer nach der Messe zum Besuch kommt, trinkt Kaffee mit Zwickkrapfen, ißt einige Äpfel oder Mandeln, schlürft ein Gläschen Schnaps und setzt sich dann zur Mahlzeit, um gegen Abend heimzukehren. Am letzten Jahrestag Pflegen die Burschen angeseheneren Personen im Orte Koleda- ständchen zu bringen. Mit Laternen und bisweilen mit einer Harmonika ausgerüstet, kommen sie zum bestimmten Hausthor, klopfen oder länten an und einer unter ihnen trägt daranf ein Lied auf den Herrn des Hanfes vor. Am Nenjahrstag pflegt man hier und da dem Pathen der im eben verflossenen Jahre Getrauten oder Getauften iu einem mit Grün und Blumen geschmückten Körbchen einen Kuchen nebst ein Paar Strümpfen und einem Taschentuch oder auch etwas Obst zu übersenden. Die Kinder erbitten sich von der Mutter eiuen Apsel oder eine Pomeranze und gehen damit zum Vater, anf daß er die Frucht versilbere, worauf dieser, je nach seinem Vermögen, ein oder mehrere Zehnkreuzerstücke in dieselbe steckt. Damit eilen die Kinder zu Verwandte» und Freunden, damit auch diese das Gleiche thuu. Auderswo wird am Abend des Stefans- oder am Morgen des Johannistages, doch anch am Neujahrs- uud Dreikönigstag ein größeres Feuer angezündet, das gleichfalls den Name» „Koleda" führt. Jedes Haus ist verpflichtet, für dasselbe eiu Stück Holz beizusteuern. Die mit dem Sammeln dieser Holzbeiträge betrauten Lente heiße» Koledari. Ei»er vou ihnen schlägt die Trommel, die anderen folgen nach und sammeln von Hans zu Haus das Holz, welches auf einem freien Platze, davon „Kolediste" genannt, zusammengetragen wird. Dasselbe wird spät Abends oder zeitlich Früh — je nach der Gepflogenheit — von einem eigens dazu erkorenen Koledar in Brand gesteckt, wobei die Jngend ans Gewehren schießt, singt und den Kolotanz aufführt. Außerdem sucht die Jugend einander darin zn übertreffen, wer am besten und geschickteste» über das Koledafeuer zu springen vermag. Dieses Feuer gilt für etwas Heiliges (an manchen Orten muß der Pfarrer seiueu Segen darüber sprechen); Niemand darf daran schüren und wehe dem, der sich erdreistete, daran seine Pfeife oder Cigarre anzuzünden — er müßte dafür eine Geldstrafe zahlen. Die Koledari sind verpflichtet, das Feuer solange zn bewachen, bis alles Holz verbrannt ist und das Feuer vvil selbst erlischt. An einigen Orten werden die Hänser außer am Tage vor Weihnachten auch am Dreiköuigstag vom Priester eingesegnet, der dafür irgend eine Gabe empfängt, etwa ein großes radförmiges seines Brod, Kolac genannt, oder kleinere süße Kolaeen, ein Schulterblatt vou eiuem Schafe, eiu Stück Speck oder eiu Geldstück, je nach der Ortsgepflogenheit. Während der Fastenzeit darf kein Gesang im Orte ertönen, eine Sitte, an welcher namentlich die Insulaner noch immer festhalten. Zu Ostern pflegt man Verwandte und Freunde mit rothen Eieru zu bescheukeu. Man begrüßt sich mit den Worten: „Glück mögen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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