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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
Page - 153 -
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Page - 153 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11

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153 Flechtet mir mein Haar zusammen, Leget auf das Haupt den Schmuck mir; Ruft herzu mir meine Mutter, Steht recht zeitig auf mir morgen, Eilt in meinen grünen Garten, Pflücket dort mir meine Blumen: In die Haare ihn zu stecken, Meinen Schrein mir auszuliefern, Wohl mit Silber ihn zu füllen, Daß ich meiner Sipp' gefalle. Meinem Schwäher und der Schwieger Und im Hofe dem Gemal mein. Mir den grünen Kranz zu wiudeu, Am Hochzeitstag wird die Braut früh Morgens vollständig geschmückt. Während man den Kranz für sie windet und ihr denselben aufs Haupt legt, pflegt man ein Lied zil siugen. Frühzeitig begeben sich die Svaten des Bräutigams auf den Weg, und zwar in folgender Ordnung: voran geht der Bnklijas (Flaschenträger), eine mit Wein gefüllte Cntura (Kürbisflasche) mit sich führend; sodann folgt der Fahnenträger mit der Fahne; der Prvijenae (Bordersvat); nach diesem der Obersvat, der Traupathe, der Bräntigam, der Fahnenobersvat (stari svst »6 ?astnve), der Hanptbrantsührer (cheverbaSa) oder der Tischvorsitzende (ckvIimdaSa); der Brautführer (äsevei) uud endlich folgen die übrigen Svaten (Gäste). Die Führer der Braut sind meist des Bräutigams Brüder, der Ober- svat ist gewöhnlich ein Onkel oder nächster Vetter. Das Schießen aus Gewehren wird unnnterbrochen nuterhalten. Kommt der Hochzeitszug an einem Hause vorbei, so bringt die Hausfrau eine» mit Wein gefüllten Krug nebst einigen Gläsern heraus; alle Gäste trinkeu der Reihe nach uud werfen zum Dank einige Silbermünzen in den Krug. Haben sich die Gäste versammelt, so nehmen sie ihre Mützen bis nach der gänzlichen Beendigung der Hochzeit nicht mehr ab, außer in der Kirche. In der Nähe des Hauses der Braut entspinnt sich eine Art Kampf: die Svaten der Brant lassen die Svaten des Bräutigams nicht weiter ziehen, bis zum Schluß die Svateu des Bräutigams ihre Geguer bezwingen nnd durch deren Reihen ins Haus eindringen. Hier beginnt sie der Bater des Mädchens auszufragen, woher und wozu sie gekommen seien. Der Bräutigam uud dessen Pathe antworten: „Wir sind hergekommen, da uns eine Wachtel entflogen ist nnd sich iu dieses Hans geflüchtet hat." — „Seid Ihr im Stande, sie wieder zn erkennen?" — „Ja wohl!" Da beginnt der Bater des Mädchens aus dem Zimmer eine Anzahl fremder Mädcheu eine nach der anderen vorzuführen nnd zu frageu: „Ist vielleicht dies die ver- lorene Wachtel?" worans die Svaten des Bräutigams alle laut mit „Nein" antworten. Zum Schluß zeigt der Bater seine eigene Tochter, die Brant, und die Svaten rnsen einstimmig: „Das ist unsere Wachtel, das ist die von uns Gesuchte: ihre Flügel siud vou Gold, ihre Füße gelb, ihre Auge» zwei Edelsteine, ihr Mund eine Rvsenknospe, ihre Wangen wie kleine Äpfel; doch wir wollen mit ihr etwas tanzen, um zu seheu, ob sie uicht hiukt oder sonst welche Fehler hat." Der Pathe ersaßt sie daraus und dreht sie drei- bis viermal im Kreise herum. Tau» ruft er dem Brautführer die Worte zn: „Da nimm sie,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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