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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Volume 11
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207 Aöden, die Guslespieler, besangen die Thaten der Herrscher, ohne aber eigentliche Hos- poeten zu sein, und die Pandnren (Tanbnrizaspieler) unterhielten als Joculatenrs die fürstliche Gesellschaft mit Gesang und Musik und wurden nebenbei auch zum Spionage- dienst verwendet. Das kroatische Volk Dalmatiens, unterstützt in seinen musikalischen Bestrebungen durch den Hof und den kroatischen Clerus, bemühte sich, seinen nationalen Gesang und seine nationale Musik bei würdigen Gelegenheiten in den Vordergrund zu stellen. So wird z. B. berichtet, daß bei der Krönung des kroatischen Königs Tomislav im Jahre 924 die Hofwürdenträger, die Geistlichkeit und das Volk den Lobgesang ,11 öÄravhe i slavu krkHevu« („Für das Wohl und den Ruhm des Königs"), nach der Krönung aber das Lied IM«,- („Viele Jahre — bleibe uns erhalten") im Chöre sangen, welches letztere Lied sowohl dem Text als der Melodie nach sich bis auf die Gegenwart traditionell erhalten hat. Weiterhin erzählt Baronius, daß als der Papst Alexander III. im Jahre 1177 Dalmatien und die dalmatinischen Inseln besuchte, das Volk massenhaft in die Stadt Zara strömte, den Papst mit nicht zu beschreibendem Jubel empfing und dabei kroatische Lieder mit solcher Macht und Begeisterung sang, „daß die Luft erzitterte und die Stadt erdröhnte". Eine andere ungefähr auf dieselbe Zeit (1070 bis 1080) bezügliche Nachricht gibt uns wiederum davon Kunde, daß in den lateinischen Kathedralkirchen Dalmatiens Gesänge mit Musikbegleitung gesungen wurden, unter welcher Musik nicht die Orgel, sondern ein Kirchenorchester zu verstehen ist. Es war dies, als Lorenz Erzbischof von Spalato war, der den durchreisenden Adam Parisiensis, der behufs Studien nach Athen ging, ersuchte, gewisse geistliche Lieder, die in der Kirche Spalatos jederzeit mit Musik- begleitung gesungen wurden, in klassisches Latein zu übersetzen. Die Verwendung von Musikinstrumenten beim Gottesdienst fand jedoch nur in den lateinischen Kirchen Dalmatiens statt, in den kroatischen Kirchen hielt man sich in musikalischen Dingen mehr an die Satzungen der byzantinischen Kirche, welcher Dalmatien einigemale Unterthan war und die nur den Gesang und allenfalls noch die Orgel, sonst aber keine anderen Musikinstrumente beim Gottesdienst duldete. Von den dalmatinischen Jünglingen, die Jahr für Jahr nach Padna, Bologna, Rom u. s. w. wanderten, um dort ihren Studien zu obliegen, blieben wohl manche in Italien zurück, da sie dort einen größeren und ergiebigeren Wirkungskreis fanden als in der Heimat, manche aber kehrten aus Italien zurück und halfen als Dichter, Gelehrte, Musiker u. s. w. an der Culturarbeit Italiens mit, da sie in italienischer Sprache ihre Werke verfaßten oder im italienischen Sinne Musik componirten und so die Bildung und den Ruhm Italiens erhöhten. Von den hervorragendsten in Dalmatien geborenen Musik- gelehrten und Musikkünstlern sind zu erwähnen: Gncetic (Gozza) Franjo, auch Dragojevic
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Volume 11
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Dalmatien
Volume
11
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
15.54 x 21.83 cm
Pages
370
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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